Alle Jahre wieder „brennt“ der Adventskranz lichterloh

Grevenbroich · Flackernde Lichter verbreiten in der dunklen Adventszeit besinnliche Stimmung in der Wohnung. Wenn jedoch aus dem romantischen Kerzenschein ein richtiges Feuer wird, ist es ganz schnell aus mit der Besinnlichkeit.

 Bis Weihnachten sind die Adventskränze meist total ausgetrocknet. Und damit eine echte Gefahr.

Bis Weihnachten sind die Adventskränze meist total ausgetrocknet. Und damit eine echte Gefahr.

Die Feuerwehren appellieren an die Umsicht der Bürger, Feuergefahren zu minimieren: „Jedes Jahr ereignen sich in Deutschland in der Adventszeit mehrere tausend folgenschwere Brände, die durch den sorgsameren Umgang mit Kerzen und die größere Verbreitung von Rauchmeldern vermieden werden könnten“, erklärt Stefan Meuter, Vorsitzender der Feuerwehren im Rhein-Kreis.

„Unachtsamkeit etwa beim Umgang mit dem Adventskranz ist in dieser Zeit eine der häufigsten Ursachen für Wohnungsbrände“, ergänzt Kreisbrandmeister Norbert Lange. „Diese Brände werden meist viel zu spät entdeckt und führen dann oft zu Personenschäden durch Rauchgasvergiftungen.“ Ausgetrocknete Christbäume und Adventsgestecke sind in der Weihnachtszeit häufig Verursacher dieser Wohnungsbrände. Brennende Kerzen auf Tischgestecken und an Tannenbäumen verursachen „alle Jahre wieder“ Sachschäden in Millionenhöhe. Im schlimmsten Fall sind Verletzte und Tote die Folgen. Vom ersten Entzünden einer Tannennadel bis zum lichterlohen Brennen des Baumes vergehen nur wenige Sekunden. Eine trockene Tanne verbrennt so schlagartig, dass Löschversuche oft vergeblich bleiben. Noch größer ist die Gefahr, die von Adventsgestecken ausgeht. Dieser vorweihnachtliche Kerzenschmuck ist bis zum Weihnachtsfest so extrem ausgetrocknet, dass oft schon ein kleiner Funke die Gestecke in Brand stecken kann.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, geben die Experten folgende Tipps:

Brennende Kerzen nie unbeaufsichtigt lassen. Auch nicht „nur mal kurzfristig“ in das benachbarte Zimmer gehen.

Niedergebrannte Kerzen müssen rechtzeitig ausgewechselt werden, damit sie nicht die leicht entflammbaren Materialien in Brand setzen können. Sehr empfehlenswert sind Sicherheitskerzen, denn die gehen zum Ende hin von selbst aus.

Kerzengestecke und Tannenbäume nur in ausreichendem Abstand zu leicht brennbaren Materialien, wie zum Beispiel Gardinen, aufstellen. Die Kerzen müssen in feuerfesten Haltern stabil stehen, so dass sie nicht umfallen können.

Die Unterlage eines Adventsgesteckes sollte nicht brennbar und ein Tannenbaumfuß standsicher sein. Ein mit Wasser gefüllter Tannenbaumfuß bringt zusätzliches Gewicht und verzögert die Austrocknung.

Im Raum sollte Luftzug vermieden werden. Hierbei können leicht entflammbare Materialien schnell Feuer fangen.

Glühende Dochtteilchen können auch noch nach Stunden einen Adventskranz oder Tannenbaum in Flammen aufgehen lassen. Daher nie die Kerzen auspusten, sondern immer auslöschen. Dabei einen Kerzenlöscher verwenden.

Elektrische Lichter sind wesentlich sicherer als „echte“ Kerzen.

Neben dem Adventskranz oder Tannenbaum sollte ein Wassereimer aufgestellt werden, sofern kein Feuerlöscher vorhanden ist. So kann im Brandfall gehandelt werden.

Bei einem Brand, sofort den Gefahrenbereich verlassen und die Feuerwehr über die Notrufnummer 112 anrufen.

In jedem Fall sofort das Gebäude verlassen. Achtung: Andere Mitbewohner informieren und Kindern, Älteren und Kranken beim Verlassen des Hauses helfen.

In der Wohnung angebrachte Rauchmelder bieten nicht nur in der Vorweihnachtszeit einen ausreichenden Schutz für die Bewohner. Gerade Schwelbrände, die die Brandopfer nachts im Schlaf überraschen, gehen mit der Entwicklung von hochgiftigem Rauch einher, der leider häufig Todesursache ist. Daher sind Rauchmelder auch ein ideales Geschenk für die Liebsten.

(Kurier-Verlag)
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