Bewegendes Gedenken auf der „Aschewiese“

Wevelinghoven · 92 Schüler der Diedrich-Uhlhorn-Realschule und des Erasmus-Gymnasiums fuhren in den Osterferien gemeinsam auf Gedenkstättenfahrt ins ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Begegnung mit der Vergangenheit.

 Der Eingang zur Gedenkstätte: Begegnung mit der Geschichte und Mahnung für die Zukunft.

Der Eingang zur Gedenkstätte: Begegnung mit der Geschichte und Mahnung für die Zukunft.

Konfrontation mit einer Gegenwart?

 Auf der „Aschewiese“ wurden die Namen der Grevenbroicher verlesen, die in Auschwitz ermordert wurden.

Auf der „Aschewiese“ wurden die Namen der Grevenbroicher verlesen, die in Auschwitz ermordert wurden.

„Das ist ja wohl selbstverständlich!“, lässt Yasin Gülmez aus der Klasse 9a der Diedrich-Uhlhorn-Realschule keinen Zweifel an der

Frage seines Klassenlehrers, warum er an der Gedenkstättenfahrt zum ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz teilnimmt. „Das gehört zur Geschichte von Deutschland und interessiert mich sehr. Da musste ich nicht lange überlegen, ob ich mich anmelde.“

Insgesamt vier Tage war die Gruppe aus freiwillig Teilnehmenden der Diedrich-Uhlhorn-Realschule und des Erasmus Gymnasiums Grevenbroich unterwegs, um die Gedenkstätte, das ehemalige Ghetto Krakau und auch Oskar Schindlers ehemalige Fabrik zu besichtigen. Im Rahmen ihrer Kooperation gehört die gemeinsame

Gedenkstättenfahrt inzwischen zum festen Programm beider Schulen.

Zum ersten Mal hatte sich eine Gruppe Erwachsener, entstanden aus einem Angebot der Volkshochschule, mit auf die Reise begeben und erlebte mit den Jugendlichen neben den Führungen vor allem die Gedenkfeier an den Aschewiesen des Krematoriums V in Birkenau als sehr aufwühlend und bewegend.

Hier verlas Ulrich Herlitz vom

Geschichtsverein Grevenbroich die Namen der Grevenbroicher

Opfer des Holocausts, die vermutlich in Auschwitz ermordet wurden.

Anschließend legten die Schülerinnen und Schüler Kerzen, Steine, Briefe und persönliche Gegenstände zum Gedenken an den Stelen nieder.

„Nach fünf Stunden Führung durch die Gedenkstätte ist an der Aschewiese für viele der Punkt, an dem man in Stille und Andacht zum ersten Mal begreift, was hier passiert ist“, sagt Sebastian Potschka, Geschichtslehrer und Leiter der Fahrt.

„Ich bin nach 27 Besuchen der Gedenkstätte und Fahrten mit mittlerweile über 1.000 Schülerinnen und Schülern immer wieder berührt und bewegt ob des aufrichtigen Gedenkens der Jungen und Mädchen“, berichtet er offen.

Auch für 2019 ist eine Gedenkstättenfahrt in den Osterferien geplant. Ohne Zweifel ein wichtiges und unterstützenwertes Projekt.

-ekG.

(Kurier-Verlag)
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