Der neue Bürgermeister wird bereits übermorgen vereidigt

Grevenbroich · Der Stichwahl-Abend blieb nicht lange spannend: Klaus Krützen lag von den ersten Wahlbezirken an deutlich vorne. Am Ende fuhr er 55,19 Prozent der Stimmen ein. Krützen, der von vielen als "HGB-Erbe" (siehe "Ultimative Lobhudelei" von Sonntag) gesehen wird, wird bereits am Donnerstag ins Amt eingeführt.

 Jubel im Bernardussaal: Neben dem künftigen Bürgermeister Klaus Krützen fühlen sich als Sieger Daniel Rinkert sowie die beiden Landtags-Abgeordneten Rainer Thiel und „HC“ Markert.

Jubel im Bernardussaal: Neben dem künftigen Bürgermeister Klaus Krützen fühlen sich als Sieger Daniel Rinkert sowie die beiden Landtags-Abgeordneten Rainer Thiel und „HC“ Markert.

"Dienstantritt" ist dann Mitte Oktober.

Als um 18 Uhr die Auszählung begann, dominierte im Bernardussaal noch die CDU: Nur eine Handvoll SPD-Mitglieder standen zwischen den Konservativen. Darunter viele "gefallene (und auch gestürzte) Engel" der Prümm- und Kwasny-Ära, die sich ganz offensichtlich späten Balsam auf ihre Wunden erhofften.

Später erfolgte dann der "Machtwechsel" im Auditorium: Die Konservativen verschwanden in Richtung "Haus Portz" (wohl um den Ärger runter zu spülen) und die Parteien-Gemeinschaft, die Klaus Krützen aufs Schild gehoben hatte, stimmte ein überschwängliches "So sehen Sieger aus" an.

Zu den Gratulanten gehörte Ex-Landrats-Kandidat Hans-Christian Markert, der nach einer heftigen Umarmung Krützen einen dicken Schmatzer auf die Wange setzte, sowie die anderen SPD-Bürgermeister aus dem Rhein-Kreis, die der Wahlsieger in seiner kurzen Ansprache als "meine jungen Kollegen" titulierte. Weitergefeiert wurde dann im Willy-Brandt-Haus. Und dabei werden nicht nur Partei-Chef Rinkert und Fraktions-Chef Gerbrand auch über die Modalitäten der Machtübernahme im Rathaus diskutiert haben.

Diese "Machtübernahme" ist dabei natürlich nur eine bedingte. Immerhin gibt es zwei Einschränkungen: Zum einen bleiben die finanziellen Spielräume nicht nur eng, sondern werden vermutlich noch enger werden. Zum anderen muss Krützen aus einer SPD-Minderheit im Rat heraus regieren, ist in einem viel größeren Maß als die bald "Alt-Bürgermeisterin" Ursula Kwasny auf fraktionsfremde Unterstützung angewiesen. Gespannt sein darf man zudem auf das Konzept "Grevenbroich 2030", dass Klaus Krützen im Wahlkampf versprochen hat. Und dabei will er "groß denken", wie es weiland Hans-Gottfried Bernrath getan hat. Große Fußstapfen ...

(Kurier-Verlag)
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