Devise wurde wahr: Siegen ist schön. Spaß haben ist noch viel schöner.

Neuenhausen · An die 400 Kinder im Bambini-Alter auf einem Fleck? Und dann auch noch mit sportlichem Ehrgeiz verbunden? Das kann doch nur ein lautstarkes Chaos ergeben! – Weit gefehlt. Die „Plus-X-Award“-Bambini-WM bewies wieder einmal, dass Sport (zumindest in diesem Alter) mit Spaß und Harmonie verbunden ist.

 Nach „Nationalitäten“ sortiert die vielen hundert kleinen Kicker auf dem Rasen der Südanlage. Gleich geht es mit dem Einmarsch der Nationen los. Bei aller Aufregung ist deutlich zu erkennen, dass die Reihe gehalten wird.

Nach „Nationalitäten“ sortiert die vielen hundert kleinen Kicker auf dem Rasen der Südanlage. Gleich geht es mit dem Einmarsch der Nationen los. Bei aller Aufregung ist deutlich zu erkennen, dass die Reihe gehalten wird.

Foto: Fotos (2) Alina Gries

Da staunten nicht nur die Gäste aus der Nachbarstadt Köln.

 Der große Moment steht kurz bevor. An den Farben kann man erkennen, für welches Land die einzelnen Teams antreten. Leider kann es immer nur einen Sieger geben. Spaß können aber alle haben.

Der große Moment steht kurz bevor. An den Farben kann man erkennen, für welches Land die einzelnen Teams antreten. Leider kann es immer nur einen Sieger geben. Spaß können aber alle haben.

Foto: Foto: Gerhard Müller

Szene 1: Es ist gegen 9.30 Uhr. Die Sportanlage in Neuenhausen füllt sich. Die ersten Teams tummeln sich in ihren ungewohnten, aber doch so stolz machenden Trikots auf dem Rasen. Da wird gekickt, vor allem aber wird diskutiert: Was mag der Tag bringen? Hast du die Brasilianer schon gesehen? Puh, wie viele Leute schon hier sind. Und das nur wegen uns!

 Schon in der Vorrunde wurde echt engagiert gekickt. Hier rollt der Stommelner Angriff gegen Deutschland (vertreten durch den FC Fliesteden).

Schon in der Vorrunde wurde echt engagiert gekickt. Hier rollt der Stommelner Angriff gegen Deutschland (vertreten durch den FC Fliesteden).

Es wimmelt und wuselt an allen Ecken. Während die Kids sich aber an den Rasen gewöhnen, organisieren die mitgereisten Eltern die „Fan-Base“: Pavillons werden errichtet; die besten Aussichtspunkte werden per Fahnen in Beschlag genommen. Weitere Fahnen werden geschwenkt; viele tragen die Farben, die ihren Kindern zugelost wurden, als feine Zeichnung im Gesicht. Das dänische Kreuz, das argentinische Hell-Blau, der südkoreanische Motivball und vieles mehr blitzen in der Menge auf. Manch eine Mannschaft hat sichtbaren Aufwand getrieben, um die Veranstaltung auch von dieser Seite weltmeisterlich werden zu lassen.

Szene 2: Die Eröffnungsfeier. Zu den jeweiligen Nationalhymnen marschieren die Teams ein. Beifall tobt auf; manchmal vergessen die Kids vor lauter Winken weiterzugehen. Stolz und Begeisterung strahlt aus ihren Augen. Mitunter schwingt auch ein wenig Ungläubigkeit mit.

Dann stehen knapp 400 Bambini-Fußballer in Reih und Glied. Die gesamte Sportanlage erhebt sich für die deutsche Nationalhymne. Die kleinen Kicker wissen vielleicht nicht, was dieses „Einigkeit und Recht und Freiheit“ genau bedeutet, aber sie wissen dank der Fußballübertragungen aus Russland ganz genau, dass dieses ein wirklich besonderer Moment ist. Und dass er in diesem Fall nur für sie inszeniert wurde.

Szene 3: Die Vorrunde läuft. Auf vier Plätzen wird parallel gekickt. Es fallen Tore. Es wird gejubelt. Doch liegt eine fast schon ruhige Harmonie über der Anlage. Siegen ist schön, Spaß haben ist noch schöner. Ziel erreicht.

-gpm.

(Kurier-Verlag)
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