Für die einen „wie Weihnachten“, für die anderen echtes Ärgernis!

Grevenbroich · Ein archäologisches Grabungsteam begleitet derzeit die Arbeiten am Schloss-Bad. Der Kölner Archäologe Thomas Ibeling und sein Kollege Horst Husmann haben dabei vor Ort den Hut auf und dokumentieren die Funde und deren Fundstellen.

Ein weiterer Archäologe und Vermesser steht ihnen dabei zur Seite.

Auf Knien und Höckerchen graben derweil fünf weitere Mitarbeiter auf dem Boden der Grube, wo gelbe Zettelchen die Fundorte markieren. Ganz sanft setzt ein Mini-Bagger den Aushub fort. „Wir tun, was wir können“, betont Husmann „Und wenn alles gesichert und dokumentiert ist, sind wir Archäologen fertig“, fügt er an.

Bis dahin werden täglich Mitarbeiter verschiedener Behörden erwartet. „Für mich ist das hier wie Weihnachten“, freute sich zum Beispiel Stadtarchivar Thomas Wolff. Passend zur Mühlenausstellung, die in der „Villa Erckens“ läuft, war am Schloss-Bad in der vergangenen Woche von einer Mühle die Rede.

„Aber wir sprechen im Konjunktiv“, stellt Horst Husmann klar. Gesichert sei noch gar nichts.

Unter den Funden waren auch Fragmente einer Gefäßkeramik, die Ibeling „vorbehaltlich“ in das Spätmittelalter datiert. Die rötlich braune Bemalung gehöre zur „Pingsdorfer Art“. Außerdem wurde eine aus Eisen geschmiedete Pfeilspitze geborgen. Sowohl die Keramik als auch die Spitze lassen sich dem Spätmittelalter zuordnen und geben einen ersten Datierungsansatz für die Holzpfähle, die bereits aus der Grube geborgen wurden.

(Kurier-Verlag)
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