Feuer aus Frust: Kein Geld im Spind der Putzfrauen

Grevenbroich · Die Ermittlungen im Fall der Brandstiftung im Seniorenheim „Lindenhof“ in der Grevenbroicher Innenstadt stehen offenbar dicht vor dem Abschluss. Staatsanwalt Christoph Kumpa rechnet kurzfristig mit den Ermittlungsakten der Polizei.

 Derzeit läuft die Sanierung des „Lindenhofes“; schon das Aufstellen des Gerüst in schwindelnder Höhe quer über das Dach war eine spektakuläre Aktion, die Georg Berg für den Erft-Kurier fotografierte.

Derzeit läuft die Sanierung des „Lindenhofes“; schon das Aufstellen des Gerüst in schwindelnder Höhe quer über das Dach war eine spektakuläre Aktion, die Georg Berg für den Erft-Kurier fotografierte.

Bei dem mutmaßlichen Brandstifter soll es sich nach Erft-Kurier-Informationen um einen Praktikanten des Altenheims handeln, der angeblich aus Frust in der Seniorenunterkunft ein Feuer gelegt haben soll.

„Wenn mir die Ermittlungsakten der Polizei vorliegen, werde ich aller Voraussicht nach noch in diesem Jahr Anklage erheben“, kündigte der zuständige Staatsanwalt Christoph Kumpa auf Anfrage des Erft-Kurier an. Er hatte nach der Festnahme des Jugendlichen einen Haftbefehl gegen den 16-jährigen Neusser beantragt. Derzeit sitzt der junge Mann in Untersuchungshaft.

Laut Ermittlungen soll er für den Millionenschaden in dem Seniorenheim auf der „Schanze“ in Grevenbroich verantwortlich sein. Nach Erft-Kurier-Informationen soll es eine Tat aus blankem Frust gewesen sein. Der Jugendliche steht angeblich im Verdacht, die Putzfrauen des Altenheims bestehlen zu wollen. Als er mutmaßlich jedoch auf der Suche nach Beute nicht fündig wurde, soll er ein Feuer gelegt haben.

Als 16-Jähriger muss er mit einer Verurteilung nach Jugendstrafrecht rechnen. Hier drohen ihm maximal zehn Jahre Haft. Laut Ermittlungen ist er bereits polizeibekannt. Der Prozess gegen den Jugendlichen wird aufgrund seines Alters unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. „Wahrscheinlich werden wir ihn am Jugendschöffengericht in Neuss anklagen“, so Staatsanwalt Kumpa.

Da bei inhaftierten Jugendliche besondere Eile geboten ist, dürfte der Prozess gegen den mutmaßlichen Brandstifter bereits Anfang des nächsten Jahres stattfinden. Bei dem Feuer war ein Millionenschaden entstanden. Das Altenheim ist seit dem Brand unbewohnbar.

(Kurier-Verlag)
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