Gestartet: Unterschriftenaktion und Einwohnerantrag gegen Kita-Gebühr

Grevenbroich · Nein zur Streichung der Beitragsfreiheit für Geschwisterkinder in Kindertagesstätten und Kindertagespflege sagen immer mehr betroffene Eltern. Ihr Hauptargument: Die geplante Einführung von Elternbeiträgen für Geschwisterkindern belastet ausschließlich junge Familien mit mehreren Kindern.

 Sparen auf dem Rücken junger Familien? In der Stadt formiert sich der Protest.

Sparen auf dem Rücken junger Familien? In der Stadt formiert sich der Protest.

Foto: Foto: Ergo

Nach dem eindeutigen Votum des Jugendhilfe-Ausschusses zur „Änderung der Elternbeitragssatzung“ formiert sich der Protest betroffener Eltern.

Die Stadt will, wenn der Rat am 18. Dezember der Vorlage zustimmt, künftig Betreuungsbeiträge für die Geschwisterkinder in Kindertageseinrichtungen und Tagespflege erheben.

„In vielen Kindergärten und Schulen sollen Unterschriftenlisten dagegen ausliegen, in die Eltern sich eintragen können“, so Adda Dumröse, die zusammen mit Thomas Salg den stadtweiten Elternprotest organisiert.

Schon jetzt würden Eltern in Grevenbroich sehr hohe Beiträge zahlen. Die jetzt geplante Einführung von „Geschwisterbeiträgen” sei in der Auffassung vieler Eltern unsozial und belaste Familien mit mehreren

Kindern unverhältnismäßig und unvorhersehbar. Was als „ermäßigter Elternbeitrag für

Geschwisterkinder“ so harmlos klinge, führe quer durch alle Einkommensschichten zu massiven Mehrbelastungen.

Adda Dumröse: „In der Spitze liegen die jährlichen Mehrbelastungen bei bis zu 4.000 Euro pro Jahr. Die Erhöhung und isolierte Belastung einer kleinen Gruppe widerspricht allen Anstrengungen, die derzeit zur

Familienpolitik und Vereinbarkeit von Beruf und Familie laufen.“

Eine Gebührenerhöhung von 40 Prozent sei ein falsches Signal an junge Familien! „Junge Familien müssen auf die Familienfreundlichkeit ihrer Heimatstadt vertrauen und langfristig damit kalkulieren können. Auch bei der angespannten Finanzlage der Stadt Grevenbroich kann eine Haushaltskonsolidierung nicht allein auf dem Rücken junger Familien mit mehreren Kindern gehen“, sind sich die aktiv gewordenen Eltern einig. Über die sozialen Medien und auch in den Printmedien äußern sich bereits viele Familien und suchen den Schulterschluss. Am vergangenen Donnerstag wurde eine gemeinsame Unterschriftensammlung gestartet.

Mit einem Einwohnerantrag wollen die betroffenen Eltern die geplante Einführung von Elternbeiträgen für Geschwisterkinder im Stadtrat der Stadt Grevenbroich thematisieren. Ziel ist, bis zum 5. Dezember möglichst viele Stimmen zu sammeln, damit der Stadtrat in seiner Sitzung am 18. Dezember mit dem Antrag beschäftigt werden kann.

In allen Kindergärten werden Unterschriftenlisten herumgereicht. Interessierte können sich den Antrag auf

www.kita-gv.de

herunterladen, ausdrucken und unterschreiben und beim Organisationsteam oder im Kindergarten vor Ort abgeben.

-ekG.

(Kurier-Verlag)
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