Nina Koster bei den "Special Olympics" Gold ist das Ziel!

Gindorf · "Sie hat mit dreieinhalb Jahren im Schwimmbecken in Neurath angefangen", lächelt Petra Koster, "von da an ist sie eine Wasserratte gewesen." Wegen ihrer geistigen Behinderung wechselte Nina Koster von der DLRG zum SMB (Schwimmen mit Behinderten) nach Mönchengladbach.

 Petra und Nina Koster (links) sind bereit für die „Special Olympics“ in Kiel.

Petra und Nina Koster (links) sind bereit für die „Special Olympics“ in Kiel.

Foto: Alina Gries

In dieser Woche startet die 24-Jährige bei den "Special Olympics" in Kiel. Ihr Ziel: die Gold-Medaille.

"Wenn man sieht, wie sich die Menschen trotz Behinderung freuen, könnte man neidisch werden. Die Atmosphäre ist einfach toll", schwärmt Petra Koster. Sie ist als Betreuerin vor Ort, Ehemann Detlef als Schwimmpartner.

"Er schwimmt bei der Unified-Staffel mit, bei der zwei Behinderte und zwei Nicht-Behinderte im Wettkampf gegen andere Gruppen schwimmen", erzählt sie. Und dennoch kann Detlef Koster mit Tochter Nina nicht mithalten. "Manche Krauler können sich bei ihrer Schwimmtechnik wirklich hinten dran hängen. Wenn sie loslegt, hängt sie viele ab", so Mama Koster stolz.

Vor drei Jahren konnte sich Tochter Nina sogar, gemeinsam mit einem Schwimmerkollegen, für die "Special Olympics World Games" in Los Angeles qualifizieren. "Aus Kostengründen konnten wir die Reise aber nicht antreten", bedauert Petra Koster. Denn als eigenständiger Verein ist der SMB auf Spenden oder Eigenfinanzierung angewiesen. "Deswegen können dieses Jahr auch nur sechs aus dem Verein nach Kiel fahren", fährt sie fort. Dabei sei der Verein einzigartig. "In Grevenbroich gibt es so was nicht. Das ist sehr schade", berichtet sie weiter, "zwar gibt es von den ,Varius'-Werkstätten ein Angebot, aber gute Schwimmer können hier nicht so gut gefördert werden."

"Die Special Olympics sind aufgebaut wie ein normaler Wettkampf. Die Schwimmer hier müssen genau so viel leisten."

Denn die "Special Olympics Deutschland" ist die deutsche Organisation der weltweit größten, vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) offiziell anerkannten Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Derzeit kämpft Nina Koster sich im Halbfinale nach vorne. "Wir möchten natürlich Gold gewinnen", sind sich Mutter und Tochter einig.

(Kurier-Verlag)
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