Freitag kann man sich in „Zaubermühle“ registrieren lassen Jüchenerin leidet an Blutkrebs

Gindorf · Diagnose: Blutkrebs. Mit dieser Schock-Nachricht lebt die 42-jährige Nicole aus Jüchen seit Ende Oktober. Eine Stammzellenspende ist Nicoles einzige Überlebenschance. Da die Erzieherin der "Wichtelgruppe" in ihrer Einrichtung, der KiTa "Zaubermühle", besonders beliebt ist, hat der Förderverein innerhalb kürzester Zeit eine Registrierungsaktion organisiert.

 Nicole aus Jüchen kämpft gegen ihren Blutkrebs an. Simone Welter und Verena Jansen vom Förderverein der „Zaubermühle“ organisieren eine Registrierungsaktion.

Nicole aus Jüchen kämpft gegen ihren Blutkrebs an. Simone Welter und Verena Jansen vom Förderverein der „Zaubermühle“ organisieren eine Registrierungsaktion.

Am Freitag können sich alle Helfer von 13 bis 19 Uhr in der KiTa "Zaubermühle" an der Turmstraße bei der DKMS als Stammzellenspender registrieren lassen. Der Aufwand ist gering: Drei Stäbchen müssen jeweils eine Minute über die Wange gestrichen werden.

"Wir sprechen also von drei Minuten, die unter Umständen ein Menschenleben retten können", so die Organisatorinnen Simone Welter und Verena Jansen vom Förderverein der "Zaubermühle". Die Schirmherrschaft für die Registrierungsaktion hat Landrat Hans-Jürgen Petrauschke übernommen.

Unterstützung erfahren die Organisatorinnen vom ganzen Ort: Es wurden Spendenboxen aufgestellt. "Wir bekommen Obst, Wasser, Weckmänner und Kuchen von den ansässigen Unternehmen für den Tag. Sogar die Flyer wurden für uns kopiert." Zudem wurde eine Spende der "Gustorfer Adventsmomente" zugesagt.

"Als ich von Nicoles Erkrankung erfuhr, lief es mir kalt den Rücken runter. Ich konnte einfach nicht tatenlos da sitzen und nichts tun. Und es scheint vielen Leuten hier so zu gehen", schildert Simone Welter als Vorsitzende des Förder-Vereins.

Sollten die Merkmale übereinstimmen, gibt es zwei Wege zu spenden. Nur in seltenen Fällen ist eine Knochenmarkentnahme mit Vollnarkose nötig. In 80 Prozent der Fälle ist eine "periphere Stammzellenentnahme" möglich, die ambulant geschieht.

Frauke Buer, Leiterin der Grevenbroicher Stadtbücherei, hat sich bereits vor zehn Jahren bei der DKMS registrieren lassen und bereits Stammzellen gespendet: "Bei mir wurden die Stammzellen damals aus dem Beckenkamm bei einer Operation entnommen — und ich habe keine Sekunde gezweifelt, es zu machen. Ich konnte den Mann persönlich kennen lernen, dem ich geholfen habe. Seine Dankbarkeit hat mir so viel gegeben. Ich durfte ihm sieben Jahre glückliches Leben schenken und ich würde immer wieder spenden!"

Für Erzieherin Nicole wäre das Finden eines Spenders die Lebensrettung. "Eigentlich scheut Nicole die Öffentlichkeit, aber sie hat nach langem Überlegen zugestimmt, dass wir die Registrierungsaktion machen. Selbst wenn für sie kein passender Spender gefunden werden würde, besteht die Möglichkeit, dass ein anderes Menschenleben gerettet werden kann", erzählt KiTa-Leiterin Angelika Scherer.

Sie steht in Kontakt mit der Erkrankten und ihrer Familie. "Nicole ist so ein lebensfroher Mensch. Sie tanzt gerne, lacht viel und vor allem ist sie diszi-pliniert und stark. Sie wird die Krankheit besiegen!", hoffen das gesamte Team und die Eltern der "Zaubermühle".

Trotz der Kräfte raubenden Chemotherapien verliere Nicole, die verheiratet ist, aber keine Kinder hat, nicht den Mut: "Sie lässt sich nicht unterkriegen, auch wenn das sehr, sehr schwer ist und es ihr wirklich nicht gut geht."

-jule.

(Kurier-Verlag)
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