Nach drei Jahren Planung wird nun dasGebäudekonzept vorgestellt Jos Houben: "Das neue Konzept ist nicht dazu da, um die Leute zu ärgern"

Grevenbroich · "Ich habe immer gesagt, dass es Räumlichkeiten vor Ort geben wird, aber, dass ich nicht weiß, wie diese aussehen werden", sagt Pfarrer Jos Houben. Anlässlich der Umstrukturierung innerhalb des kirchlichen "Gebäudekonzeptes" konnten sich jetzt die Gremien im Seelsorgebereich einigen.

"Das Gemeindeleben hat sich verändert und die Kosten werden immer mehr", beschreibt Houben die Situation des Kirchenverbandes. Aus diesem Grund müsse gehandelt werden. "Die Räume sind zu groß und renovierungsbedürftig", so der Pfarrer weiter. Deshalb solle jetzt an sechs Kirchen eine Reduzierung der Flächen vorgenommen werden. "Das erarbeitete Konzept wurde im Frühsommer vergangenen Jahres vom Pfarrgemeinderat und den Kirchenvorständen einstimmig verabschiedet und im Erzbischöflichen Generalvikariat zur Genehmigung eingereicht", meint Houben.

 Jos Houben (rechts) muss die Beschlüsse umsetzen.

Jos Houben (rechts) muss die Beschlüsse umsetzen.

Dabei wurde für jeden Standort eine individuelle Umsetzung überlegt, für die nun Architekten gesucht werden. "Bei ,St. Josef' beispielsweise sind wir an den Architekten Professor Böhm gebunden, da er durch die Denkmalpflege gewisse Rechte auf die Immobilie hat", sagt Jos Houben.

So sei hierbei die Überlegung, das Pfarrheim und gegebenenfalls das Centro "St. Joseph" abzureißen. Dafür sollen die Versammlungsflächen in die Kirche eingebaut werden. Der Jugendtreff "St. Joseph"/GOT solle künftig von einem neuen katholischen Träger betrieben werden, wie beispielsweise dem "Kultus", da der katholische Kirchengemeindeverband "Grevenbroich - Vollrather Höhe" dies nicht mehr finanzieren könne.

Dabei sei zudem zu prüfen, ob die GOT sinnvoll reduziert und technisch optimiert werden kann oder ob ein kleinerer Neubau sinnvoller wäre. Und auch das Pfarrhaus solle künftig nicht mehr als Dienstwohnung, sondern als Pastoralbüro oder für Büro- und Besprechungsräume dienen. "Durch die Sanierung wird aber der gesamte ,St. Joseph'-Komplex überdacht sein", so Houben weiter.

Die "St. Matthäus" in Allrath hatte bereits in der Vergangenheit für viel Aufruhr und Proteste gesorgt. Nun sei entschieden worden, dass die gemeindlichen Versammlungsräume in die Kirche integriert werden sollen. Alternativ, falls dies nicht möglich sei, sei ein Rückbau der jetzigen Kirche mit Ausnahme des Turmes geplant. An dieser Stelle könnte dann ein kleiner Neubau entstehen, der multifunktional genutzt werden kann. Das Pfarrheim und die Küsterwohnung sollen abgerissen werden und die freie Fläche im Anschluss als Erbpacht verwertet werden. Und auch für die "St. Nikolaus" in Barrenstein sei einiges geplant. "Es ist geplant, dass sich die Gemeinde auf die etwa 500 Jahre alte Kapelle zurückzieht", meint Houben. Dadurch sollen das Pfarrhaus, -heim und die Kirche zurückgebaut werden. Und auch an diesem Standort sollen die neuen Flächen verpachtet werden. Dazu sei ein Anbau einer kleinen Versammlungsfläche an die Kirche geplant. "Wir haben im Umkreis von einer Luftlinie von einem Kilometer vier Kirchen stehen", so Jos Houben, "und vor allem die A540 war ein riesiger ,Cut' für uns."

So sei auch für "St. Lambertus" in Neurath geplant, die Versammlungsflächen vom Pfarrhaus in die Kirche zu verlegen und das Ganze behindertengerecht zu gestalten, "Das Pfarrhaus wird dann anders verwertet und entweder verkauft oder vermietet", erklärt Houben. "St. Cyriakus" in Neuenhausen und "St. Martin" in Frimmersdorf hätten bereits schon eine umfangreiche Umbaumaßnahme hinter sich, die unproblematisch verlaufen sei. "Es ist wichtig, dass man sich nicht nur in der Kirche wohlfühlt sondern auch die Pfarrräume sinnvoll verwertet", sagt Pfarrer Jos Houben, "es liegt in meinem Interesse, das Ganze nicht auf die lange Bahn zu schieben, aber ein Zeitplan steht noch nicht fest. Das Gebäudekonzept ist nicht dazu da, um die Leute zu ärgern sondern die Situation vor Ort unter die Lupe zu nehmen."

Alina Gries

(Kurier-Verlag)
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