Räume gekündigt: DRK-Ortsverband braucht dringend ein neues Domizil

Noithausen · Gerade sind fünf Betreuer des Grevenbroicher Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) von einem Ferien-Zeltlager aus Mecklenburg-Vorpomern zurückgekehrt. 26 Kinder hatten einen Heidenspaß. Für das nächste Jahr ist das Ferienlager gefährdet - und noch vieles mehr.

Der DRK-Ortsverband muss sein Domizil, die alte Schule auf der Fröbelstraße in Noithausen aufgeben. Die Stadt hat das Gebäude verkauft. Jetzt wird händeringend nach einer neuen Bleibe gesucht.

Berthold Reinartz, der Vorsitzende des DRK-Ortsverbandes, hält die Kündigung zum 31. August 2015 schon in den Händen. Er ist auch schon bei Bürgermeisterin Ursula Kwasny vorstellig geworden. Auf die Schnelle ist wenig zu machen. „Obwohl die Stadt sich schon sehr bemüht,“ sagt Reinartz. Adäquate Räume im Besitz der Stadt sind ohnehin schwer zu finden, erst recht nicht für eine Monatsmiete von 115 Euro, die das DRK jetzt an die Stadt bezahlt. „Ich weiß, das ist wenig, aber viel mehr können wir als gemeinnütziger Verein nicht aufbringen, wir leben von Spendengeldern“, macht Reinartz die Budgetnöte klar. Gesucht werden Räumlichkeiten in der Größenordnung 150 qm, am liebsten ebenerdig und mit Zufahrtsmöglichkeit für Autos. Und am besten in Innenstadtnähe, weil hier die Kinder leben, die betreut werden.

Für eine Übergangszeit könnte der Ortsverband beim Kreisverband Am Flutgraben andocken. Ein dauerhafte Lösung wäre das nicht.

An der Fröbelstraße ist die Kinder- und Jugendabteilung (das Jugendrotkreuz) untergebracht, die dreimal in der Woche rund 100 Kinder betreut, mit ihnen spielt, Hausaufgaben macht und für einen wichtigen sozialen Ausgleich sorgt. Ohne neue Räumlichkeiten würde diese wichtige gesellschaftliche Aufgabe wegfallen. Auch der Bereitschaftsdienst würde dann auf der Straße stehen. 30 junge Leute gehören zu der Truppe, darunter Rettungssanitäter und Rettungsassistenten. Sie werden in Noithausen ständig fortgebildet, lernen solche Dinge wie Beatmungstechniken und Herz-Massage. Sie begleiten Schützen- und Martinszüge und wer die 112 anruft, kann auch von einem Rot-Kreuzler gerettet werden, der in der alten Schule ausgebildet wurde. „Wenn der Ausbildungsstand nicht mehr stimmt, können wir es nicht verantworten, unsere Leute in den Rettungswagen zu setzen“, schildert Reinartz den Notstand.

Während der Mannschaftstransportwagen in Noithausen stationiert ist, operiert der DRK-Rettungswagen ohnehin schon von Jüchen oder von der Neusser Leitstelle aus, hier gibt es also kein Stationierungsproblem. Nicht gefährdet ist das Sozialteam, das sich hauptsächlich um die Blutspenden kümmert, weil die Blutspenden meist im BBZ stattfinden.

Wer dem Grevenbroicher Ortsverband des DRK mit Räumlichkeiten unter die Arme greifen kann, sollte sich an den Vorsitzenden Berthold Reinartz unter info@drk-ovgv.de wenden.

(Kurier-Verlag)
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