Bürgermeister Krützen diskutiert mit den Uhlhorn-Klassensprechern Realschüler fragen: Wie steht es um die Zukunft unserer Schule?

Wevelinghoven · Die Toiletten lassen sich nicht abschließen. Das Schul-W-lan stürzt immer wieder ab. Im Obergeschoss des Neubaus wackelt, wenn einer der Schüler mit dem Fuß wippt, der gesamte Boden im Klassenraum.

 Ein Bürgermeister muss sich auch mal die Finger schmutzig machen: Nach dem Treffen mit der Schülervertretung pflanzte Klaus Krützen gemeinsam mit Ezgi Deliktas (rechts) einen Apfelbaum. Dessen Früchte werden demnächst vielleicht Gesamtschüler ernten ...

Ein Bürgermeister muss sich auch mal die Finger schmutzig machen: Nach dem Treffen mit der Schülervertretung pflanzte Klaus Krützen gemeinsam mit Ezgi Deliktas (rechts) einen Apfelbaum. Dessen Früchte werden demnächst vielleicht Gesamtschüler ernten ...

Lang war die Liste der Probleme und Beschwerden, die die Klassensprecher Bürgermeister Klaus Krützen vortrugen, als der jetzt die Schülvertretung der Diedrich-Uhlhorn-Realschule besuchte. Doch dann kam Schülersprecherin Ezgi Deliktas schnell auf den Punkt: Wie ist es eigentlich um die Zukunft dieser Schule gestellt?

Die Zahlen sind bekannt: Fürs kommende Schuljahr wurden nur 36 Kinder bei der Diedrich-Uhlhorn-Realschule angemeldet. Andererseits mussten 33 Schüler an den beiden Gesamtschulen abgelehnt werden. Die Kapazitäten waren erschöpft. Da diese sich nun eine andere Schule suchen müssen, wird die Wevelinghovener Realschule wohl auch im kommenden Fünfer-Jahrgang mehrzügig bleiben können.

Aber die Situation ist natürlich unbefriedigend. Für die Eltern und deren Kindern, die sich nach der Ablehnung an einer der Gesamtschulen für den "Notnagel" Realschule entscheiden. Und für die Schule mit ihren Lehrern, die immer von einem drohenden Aus bedroht sind. Das böse Wort der "Resteschule" macht wieder einmal die Runde.

Jetzt wird in der Politik offen über einen erneuten Umbau nachgedacht: Aus der Diedrich-Uhlhorn-Realschule könnte eine "Nebenstelle" der Südstadt-Gesamtschule werden (nur Sekundarstufe I). Sie könnte aber auch in eine "normale" Gesamtschule umgewandelt werden (dann auch mit einer Sekundarstufe II).

"So wie die Situation im Moment ist, ist sie nicht gut", betonte Bürgermeister Klaus Krützen auf die Nachfrage von Ezgi Deliktas. Er machte deutlich, dass er zusammen mit Schul-Dezernent Michael Heesch derzeit versuche, möglichst viele Meinungen (von den Schulleitungen über die Eltern bis hin zur Politik) einzuholen, um dann im Schul-Ausschuss einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten zu können. "Was das sein wird, ist jetzt noch vollkommen offen", stellte er fest, sagte aber zu, dass auch die Schüler gehört werden sollten.

Schulleiterin Anita Piel, die sich mit ihrem Pädagogen-Team seit Jahren für ein modernes Schulangebot engagiert, lässt am Rande der Veranstaltung durchblicken, dass der Erhalt der Eigenständigkeit (und damit auch der Überschaubarkeit) für sie von entscheidender Bedeutung sei.

Die Vorhaltung, der Aufbau einer "Sek II" würde zusätzliche Kosten verursachen, kontert sie mit dem Hinweis, dass man dies in Kooperation mit den anderen Gesamtschulen erreichen könnte.

Die Gymnasien würden in ihren Oberstufen ja auch längst kooperieren.

Gerhard Müller

(Kurier-Verlag)
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