Selbst wenn zwölf Stellen unbesetzt bleiben, steigen die Personalkosten

Grevenbroich · Die Stadt Grevenbroich wird auch im kommenden Jahr wieder ein Minus einfahren. Ein sattes Minus von rund 18 Millionen Euro. Das sieht der Haushaltsplan-Entwurf vor, den Bürgermeister und Kämmererin in der vergangenen Woche im Rat vorstellten.

 Monika Stirken-Hohmann ist Stadt-Kämmererin.

Monika Stirken-Hohmann ist Stadt-Kämmererin.

Dabei versuchte Klaus Krützen, dieser beeindruckenden Zahl ein wenig den Schrecken, aber nicht allen Schrecken zu nehmen: Er betonte, dass dieses Defizit weiterhin den Vorgaben des Sanierungsplanes entsprechen würde. Und er führte nicht ohne Stolz aus, dass die Verwaltung „in eigener Initiative“ im Jahre 2016 gegenüber den Etat-Ansätzen rund 1,2 Millionen Euro eingespart hat. Zudem seien über die Anforderungen des Sanierungsplanes hinaus eine weitere Million Euro gespart worden, unter anderem dadurch, dass nicht mehr benötigte Grundstücke deutlich über den Buchwert verkauft werden konnten.

Auf der anderen Seite schiebt Krützen Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und dessen warnende Worte vor, in denen „er uns zum strikten Sparen auffordert und insbesondere die Umsetzung der noch fehlenden Beschlüsse zur Umsetzung von Maßnahmen aus dem Sanierungsplan anmahnt. Ich nehme dies zum Anlass, noch einmal an die Verantwortung des gesamten Rates zu appellieren. Denn nur gemeinsam bekommen wir diese Aufgabe gestemmt“, rief er den Ratsleuten zu. Er erwarte von allen Fraktionen Hilfe, warnte zugleich von einem „Dazwischen-Grätschen aus vordergrundigen, populistischen Gründen.“

Der Rat und all seine Fraktionen müssten sich der „realen Wirklichkeit“ stellen und „auch Beschlüsse fassen, die vielleicht wehtun, aber langfristig unser finanzielles Überleben sichern. Eine Alternative gibt es nicht – so brutal das auch vielleicht für den Einzelnen klingen mag“, zeigte sich der erste Bürger der Stadt kämpferisch.

Übrigens: Der Etat für 2018 sieht auch Einsparungen im Bereich der Personalkosten vor. Die Ansätze könnten nur eingehalten werden, wenn zwölf Vollzeitstellen ganzjährig nicht besetzt und wenn 4,5 Vollzeitstellen mit Nachwuchskräften besetzt würden. Im Bereich Reinigung und Stadtmarketing sollen die Stellen ersatzlos wegfallen.

Dennoch werden die Personalkosten um 600.000 Euro steigen (Lohnerhöhungen, Pflicht-Beförderungen). Folge ist, dass der Wind im Rathaus rauer geworden ist: Intensive Mitarbeitergespräche sind an der Tagesordnung.

-gpm.

(Kurier-Verlag)
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