Sonntags-Fahrverbot für Brummifahrer: Wenn der Druck zu groß wird, stinkt´s den Unternehmern!

Grevenbroich · „Für den Wirtschaftsstandort Grevenbroich ist das kein Aushängeschild; Besucher und potenzielle Investoren werden entlang der Straßen mit einem Anblick konfrontiert, der keinesfalls einladend ist.“ Martina Suermann („Mein GV“) ist sauer, dass im Rathaus – trotz jahrelanger Beschwerden – noch nichts unternommen wurde, um dem Schmuddel-Image der größeren Gewerbegebiete entgegenzuwirken.

 Martina Suermann weiß genau, an welchen Stellen die Brummi-Fahrer ihre „Spuren“ hinterlassen. Sie vermisst Lösungsangebote aus dem Rathaus.

Martina Suermann weiß genau, an welchen Stellen die Brummi-Fahrer ihre „Spuren“ hinterlassen. Sie vermisst Lösungsangebote aus dem Rathaus.

Foto: Foto: -gpm.

Die Unternehmer im Industriegebiet-Ost zum Beispiel klagen seit längerer Zeit über die mangelnde Sauberkeit der Straßen, hier insbesondere der Lilienthalstraße, der Alfred-Nobel-Straße und der Marie-Curie-Straße. „Ähnliche Zustände findet man im Gewerbegebiet Kapellen an der Straße ,An der Glashütte’ und an der Industriestraße“, so die Vorsitzende der Ratsfraktion „Mein Grevenbroich“.

Im gesamten Industriegebiet-Ost werden insbesondere in den Abendstunden und an den Wochenenden Lkw abgestellt, die von den Fahrern „bewohnt“ werden. Diese Tatsache sei unter anderem dem Wochenend-Fahrverbot für Lkw geschuldet. „Für die Fahrzeugführer ist der Aufenthalt in einem Hotel oder einer Pension wirtschaftlich offenbar nicht möglich“, zeigt die Ratsfrau Verständnis für die Fahrer, die aus halb Europa stammen und zumeist nicht gerade gut bezahlt sind.

In den Lkw wird gekocht; in den wärmeren Jahreszeiten halten sich die Fahrer verständlicherweise vor den Fahrzeugen auf. „Entlang der Straßen sind die Grünanlagen komplett vermüllt. Da es keine öffentlich zugänglichen Toiletten gibt, werden die Grünanlagen ebenfalls zur Verrichtung der Notdurft genutzt“, moniert Suermann. Vor dem Hintergrund, dass diese „Hinterlassenschaften“ zu großen Teilen aus Hausmüll und weggeworfenen Lebensmitteln bestehen, „muss zudem sichergestellt werden, dass es nicht zu einer Ansiedlung und Ausbreitung von Ungeziefer kommt“, so „Mein Grevenbroich“.

Und weiter: „Wir brauchen endlich eine nachhaltige Lösung für unsere Industrie- und Gewerbegebiete. Aus unserer Sicht ist ein Parkverbot täglich ab 20 Uhr und für das Wochenende unabdingbar. Überall dort, wo ein Parkverbot besteht, ist das Thema Vermüllung kein Problem (siehe Gewerbegebiet Hemmerden, Daimlerstraße).“ Einen entsprechenden Antrag will sie für die nächste Ratssitzung einbringen. Sollte ein Parkverbot an den betreffenden Straßen rechtlich nicht möglich sein, müssten strenge Kontrollen seitens der Ordnungsbehörden, auch an den Wochenenden und in den Abend- und Nachtstunden erfolgen. Und entsprechende Delikte müssten dann auch geahndet werden.

Parallel sei es erforderlich, dass die Stadt nach einem Gelände Ausschau halte, dass sie den Lkw-Fahrer für diese Zeiten zur Verfügung stelle. Mit grundlegenden sanitären Einrichtungen versteht sich.

(Kurier-Verlag)
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