Sport bietet Integration

Elsen · Erst wärmen sich die zwölf Kinder und Jugendlichen der internationalen Trainingsgruppe „Boxen für Freizeitsportler“ beim Seilspringen minutenlang auf. Wenn die Muskeln aufgewärmt sind, geht’s ans Schattenboxen.

Den Blick immer fest gen Spiegel gerichtet, dribbeln die jungen Menschen über die Bodenmatten, halten die Fäuste schützend vors Gesicht und stoßen die Hände in Sekundenschnelle nach vorne. Der Blick fokussiert dabei die eignen Bewegungen. Alles wirkt ruhig, diszipliniert und durchdacht, keineswegs „wild drauf losschlagend“. Genau diese Vision verfolgt Trainer und Geschäftsführer des „Kampfsportcenters“ Lars Gladysczewski: Toleranz, Fairness, Respekt, Disziplin und Teamgeist. „Sport hebt grundsätzlich die Grenzen zwischen den Nationalitäten, Hautfarben und Glaubensrichtungen auf – Sport verbindet“, betont er. Und das können er und sein achtköpfiges Trainerteam mit 150 Sportbegeisterten ab sieben Jahren aus vielen Teilen der Erde belegen. Auch zwei junge „unbegleitete Flüchtlinge“ aus dem Haus „St. Stephanus“ trainieren und lernen dort sportlich. Gemeinsame Rituale zur Begrüßung, gemeinsame Regeln, ein gemeinsames Ziel: Sich integrieren und integriert zu werden. Jennifer Achtzink, Psychologin der Wohngruppe „Safe Place“, unterstützt, dass nach Flucht und traumatischen Erlebnissen die Jugendlichen im Sport und in der Gemeinschaft Gleichaltriger wieder Normalität in ihrem Leben finden. Die beiden jungen Flüchtlinge aus Afghanistan besuchen nach sehr intensivem Deutschunterricht bereits die Seiteneinsteigerklasse des Erasmus Gymnasiums.

(Kurier-Verlag)
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