UWG: Bürgermeister Zunder geben

Grevenbroich · „Die Verlobungszeit ist vorbei“, strahlt Rolf Göckmann, als er zusammen mit Carl Windler bekannt gibt, dass die „Aktiven Bürger Grevenbroich“ (ABG) zwischenzeitlich die Auflösung beschlossen haben und nunmehr ganz in der UWG aufgehen.

 Hier lachen Rolf Göckmann (jetzt UWG) und Bürgermeister Klaus Krützen noch fröhlich miteinander. Inzwischen ist das Verhältnis abgekühlt, weil sich — so die UWG — Krützen nicht an seine Zusagen von vor der Wahl hält.

Hier lachen Rolf Göckmann (jetzt UWG) und Bürgermeister Klaus Krützen noch fröhlich miteinander. Inzwischen ist das Verhältnis abgekühlt, weil sich — so die UWG — Krützen nicht an seine Zusagen von vor der Wahl hält.

Foto: Foto: -gpm.

Mit der neuen, stärker gewordenen Fraktion soll die Ratsarbeit noch schlagkräftiger werden. Hörprobe: „Von der viel gepriesenen kollegialen Zusammenarbeit, die Klaus Krützen vor seiner Wahl als Bürgermeister versprochen hat, kann momentan nicht mehr die Rede sein“, stellt so Fraktions-ChefCarl Windler ganz energisch fest.

Er nennt als Beispiel die Einstellung des neuen Pressesprechers – und das ohne die Politik zu informieren. „Der muss am Ende des Tages auch bezahlt werden.“ Das Geld, das durch die Streichung der Stadtmarketing-Stelle (Robert Jordan) eingespart werde, verpuffe sofort wieder.

Zudem würden für den neuen Stadtmarketing-Verein Gelder zugesagt, die die Stadt gar nicht habe. Auch Rolf Göckmann beobachtet, dass Krützen sich momentan immer mehr von dem entferne, was er vor der Wahl versprochen habe (eng mit allen Fraktionen zusammenzuarbeiten und gemeinsam nach den besten Lösungen zu suchen).

„Der Bürgermeister bekommt im Moment erheblich Zunder. Aber keinen Zunder um des Zunders willen ...“, macht Göckmann deutlich. Und: „Die kleinen Fraktionen werden von der Verwaltung oft schon als lästig empfunden. Was von uns kommt, wird sofort abgelehnt und das ist am Ende doch sehr schade.“

Beide sind sich einig, dass auch die Qualität der Sitzungsunterlagen stark nachgelassen habe. In jüngster Zeit gebe es kaum, eine Vorlage, die alle Fakten enthalte, die sich nicht selbst widerspräche oder die nicht vom Bürgermeister noch intensiv ergänzend erläutert werden müsse.

In den Augen der UWG eine Ursache: die Herpel-Anweisung „Alles über meinen Tisch“. Rolf Göckmann: „Ich weiß nicht, was da hochkommt und dann vom Dezernenten zusammengestrichen wird“, mutmaßt er deutlich.

Für die Zukunft wünschen sich die Beiden von der Verwaltung den Mut, auch mal anders, antizyklisch zu denken ... „mal schräg, mal quer denken und nicht immer nur nach dem ,Verwaltungshandbuch Seite 15’“, so Göckmann.

Was den Zwang zum Sparen betrifft, ist der Weg in Augen der UWG klar: 1. Die Ansiedlung von Gewerbe forcieren durch weniger Gewerbesteuer und Verzicht auf das Einzelhandelsgutachten. 2. Alle Großprojekte unter dem Aspekt der Finanzierbarkeit abklopfen. „Da wird oft zu schnell beschlossen, ohne alle Zahlen zu kennen.“ 3. Sämtliche Beschlüsse des Rates sollen mit einer Kostenrechnung versehen werden.

-gpm.

(Kurier-Verlag)
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