Anti-Semitismus?

Jüchen · Am vergangenen Montag kam es zu einem Zwischenfall auf der Leerser Straße in Jüchen, der inzwischen auch dem Staatsschutz in Düsseldorf vorgelegt wurde. „Grund war eine israelische Nationalflagge“, informierte diese Woche Anne Rappard vom „Sozialen Bündnis Niederrhein“ den Erft-Kurier.

Dort wohnt Vorsitzender Heiner Lindgens mit seinem Sohn Jan.

Ein türkischstämmiger Nachbar fühlte sich, ihrer Schilderung nach, durch das Zeigen der israelischen Nationalflagge „provoziert“. Nach einer heftigen verbalen Auseinandersetzung kam es seitens des Nachbarn zu Handgreiflichkeiten. Rappard, die sich auch für die „Linke“ engagiert: „Jan Lindgens wurde gegen ein parkendes Fahrzeug geschubst und beschimpft. Glücklicherweise blieb Jan unverletzt.“ Schon im Vorfeld sei es zu mehrfachen verbalen Auseinandersetzungen mit den beiden Vorstandsmitgliedern. „Der Vorfall vom Sonntag ist der vorläufige Höhepunkt eines seit längerer Zeit schwellenden Konflikts“, so Rappard weiter. Im Fokus habe in erster Linie Jan Lindgens gestanden.

Rappard: „Zwischen April 2017 und April 2018 wurden gegen den Angreifer sechs Strafanträge wegen Beleidigung und Bedrohung gestellt. Darunter war auch eine Nötigigung im öffentlichen Straßenraum. Jan Lindgens wurde vermutlich an einer Querungshilfe im innerörtlichen Bereich von Jüchen aufgelauert. Beim Überqueren der Straße fuhr der betreffende Nachbar auf ihn zu und stoppte erst kurz vor ihm. Auch in diesem, wie in allen anderen Fällen, sah die Staatsanwaltschaft keine Veranlassung ein entsprechendes Verfahren einzuleiten.“ Der Vorstand des „Sozialen Bündnis Niederrhein“ verurteilt auf das Schärfste die Angriffe auf die beiden Vorstandsmitglieder. „Wir sind erschrocken über die Gewaltbereitschaft und verurteilen jegliche Form von Fremdenhass, Rassismus und Antsemitismus“, so Vize-Vorsitzende Anne Rappard. „Wir sind sehr erleichtert, dass Jan bei dem Übergriff unverletzt geblieben ist“, ergänzt Christian Kauling-Alfert, seines Zeichens Schatzmeister des „Sozialen Bündnis Niederrhein“. Anja Kynast, Pressesprecherin des Düsseldorfer Staatsschutzes, bestätigte auf Anfrage, dass die Fallunterlagen am Donnerstag per Post aus Neuss eingegangen seien. Nun werde ermittelt; die Staatsanwaltschaft entscheide später über die juristischen Konsequenzen.

-gpm.

(Kurier-Verlag)
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