Schlangen Bühne frei für den unfreundlichsten Kunden

Gierath · "30 Sekunden nachdem ,Cut‘ gerufen wird, fange ich immer an zu schwitzen", lacht Dieter Schlangen, "dann fällt die ganze Anspannung ab." Dabei ist der Gierather vor der Kamera gar kein Anfänger mehr.

 Dieter Schlangen hat vor allem eine Leidenschaft: das Schauspielern.

Dieter Schlangen hat vor allem eine Leidenschaft: das Schauspielern.

Foto: Foto: Alina Gries

Ob für "Betrugsfälle", "Köln 50667", "Blaulichtreport" oder wie zuletzt für die RTL-Soap "Freundinnen — jetzt erst Recht", die derzeit in Grevenbroich gedreht wird. Schlangen schlüpft dabei in ganz unterschiedliche Rollen und wird in manchen Fällen sogar mit der Realität konfrontiert.

"Ich bin nicht als Statist geboren", meint Schlangen, "deswegen habe ich gefragt, ob ich nicht auch eine kleine Sprechrolle bekommen könnte." Vom stummen Passanten fällt der 56-Jährige jetzt als nörgelnder Kunde bei der RTL-Serie "Freundinnen — jetzt erst Recht" auf. "Zwei der vier Hauptdarstellerinnen unterhalten sich an der Imbiss-Bude, als ich dazu komme", erzählt Schlangen, "irgendwann werde ich ungeduldig und frage, ob die Quasselei bald aufhöre, weil ich Hunger hätte. Prompt wirft mir die Verkäuferin ein Hähnchen zu, obwohl ich eigentlich eine Pommes wollte." Vier bis fünfmal musste die Szene gedreht werden. "Die Pommes haben geschmeckt als wären sie von gestern", lacht er, "deswegen habe ich nur so getan, als ob ich diese essen würde und den Rest unter die Serviette geschoben." Während Dieter Schlangen bei "Filmpool Entertainment" in der Kartei vermerkt ist, hat er sich für "Freundinnen — jetzt erst Recht" über einen Aufruf in der Zeitung beworben. "Insgesamt stand ich dabei schon vier Mal vor der Kamera, die Statisten-Rolle zähle ich aber eigentlich nicht dazu", meint er. Denn erst im April hatte Schlangen für "Auf Streife" einen ungehaltenen Autofahrer spielen dürfen.

"Ein Anwohner blitzt auf einer Straße, sodass die Frau vor mir im Auto in die Bremsen tritt. Daraufhin bin ich außer mir vor Wut." Seine Emotionen gehen sogar so weit, dass die Polizisten-Darsteller ihn kurzerhand abführen. "Das stand nicht im Drehbuch", zuckt er mit den Schultern und warnt, ",man muss aufpassen wie man die Szene beeinflusst, da kann sowas dann passieren." Und dann kann der Auftritt auch einmal ganz schnell wieder vorbei sein. Vor drei Wochen wurden Schlangens Emotionen dann bei "Auf Streife" erneut auf die Probe gestellt. "Ich spiele den Vater eines jungen Mädchens, das mit dem Auto verunglückt ist, weil ihr Mathelehrer versucht hat, sie zu küssen", berichtet er. Für den Gierather eine sehr ernst zu nehmende Situation. "Mein Sohn ist tatsächlich einmal verunglückt", so Schlangen, "zum Glück ist aber auch hier alles gut ausgegangen."

Die Emotionen gehen so mit ihm durch, dass er am Ende sogar Tränen in den Augen hat. "Im Krankenhaus treffe ich dann sogar auf den Lehrer und darf richtig ausflippen." Doch noch immer warte Schlangen auf einen bestimmten Anruf. "Ich

(Kurier-Verlag)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort