Schluss mit den "Biersoldaten" - Denn sie haben jetzt Mitspracherecht

Jüchen · "Wir möchten an dem Image der ,Biersoldaten' arbeiten", berichtet Ralf Kriesemer, Präsident des Gemeindeheimat- und Schützenbundes Jüchen, "und die Wahrnehmung innerhalb eines Jahres hat sich verbessert." Auf Initiative des Heimatvereins Hochneukirch wurde der GHSJ vor einem Jahr gegründet.

 Die Vereinsvertreter der insgesamt 13 Vereine in der gemeinde blicken positiv auf die Gründung des Gemeindeheimat- und Schützenbundes vor einem Jahr.

Die Vereinsvertreter der insgesamt 13 Vereine in der gemeinde blicken positiv auf die Gründung des Gemeindeheimat- und Schützenbundes vor einem Jahr.

Foto: Fotos (2): privat

"Unsere Aufgabe ist die Imagepflege", so Kriesemer, "es ist auffällig, dass die Vereine nur im Rahmen örtlicher Feste wahrgenommen werden." 3.500 Mitglieder der 13 Vereine sind dem Gemeindeheimat- und Schützenbund beigetreten — davon profitieren sowohl die Schützen- und Heimatvereine, als auch die Dorfgemeinschaften. "Wir wollen aber kein politischer Lautsprecher sein", erklärt der Gierather, "das ist jedem Verein immer noch selbst überlassen." Resultierend aus dem GHSJ wurde die Internetseite www.juechen-ist-heimat.de

erstellt, auf der sich die Bürger über aktuelle Veranstaltungen, aber auch über die Vereine selbst informieren können. "Wir arbeiten aktiv daran, dass unsere Orte nicht zu Schlafstätten werden, und kümmern uns darum, dass unsere Dörfer liebens- und lebenswert sind", sagt Ralf Kriesemer.

Dabei wolle er vor allem die Bemühungen, um soziale und kulturelle Belange hervorheben. Seit der Gründung seien die Vereine und Gemeinschaften allerdings in der gemeindeweiten Wahrnehmung gestiegen. "Und auch im politischen Sinne haben wir unser Ziel erreicht, Mitglied im Kulturausschuss sein zu dürfen", bemerkt er, "für die Unterstützung seitens des Bürgermeisters und des Ausschusses bin ich sehr dankbar." Auch intern wollen die 13 Vereine sich besser über Probleme austauschen. "Beispielsweise betrifft uns alle, dass die Anwohner den Schützenlärm als störend wahrnehmen, sodass als Folge, die Veranstaltungstage möglichst gering zu halten sind", meint Kriesemer, "so suchen wir gemeinsam nach einer Lösung und können von den Erfahrungen anderer profitieren." Am 1. April veranstaltet der Gemeindeheimat- und Schützenbund zum Beispiel ein gemeinsames Treffen, bei dem zwei Mannschaften, bestehend aus jeweils vier Mann jedes Vereins, beim Pokalschießen teilnehmen.

"Dann können wir mal sehen, welcher Verein die besten Schützen hat", lacht Kriesemer. Künftig sei eine noch intensivere Wahrnehmung geplant. "Wir stecken quasi noch in den Kinderschuhen, was die Wahrnehmung angeht", berichtet er. Seit etwa einem Jahr ist der Gemeindeheimat- und Schützenbund nun fester Bestandteil in der Gemeinde. Der Zulauf und die Annahme der einzelnen Vereine sollen dadurch verbessert werden. Präsident Ralf Kriesemer zeigt sich zuversichtlich. Und auch Christian Mostert, Präsident des Spiel- und Bürgervereins Holz, ist von der Idee des GHSJ überzeugt. "Ein solcher Zusammenschluss ist wichtig für die Kultur in der Gemeinde," sagt er, "es ist praktisch, dass wir gemeinsam die Sache angehen und gegenüber dem Kreis auftreten. So können wir Anträge hervorbringen, die ein einzelner Verein von uns vielleicht nicht unbedingt erwähnt hätte."

(Kurier-Verlag)
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