Schaaner „Arche“ der Familie Heidler bietet Platz für 80 Tiere aller Art Happy End nach Schicksalsschlag: Panzerknackerbande im Paradies

Schaan · Pusteblume, Dagobert Duck, Buddha und Felix. Hinter diesen außergewöhnlichen Namen steckt der ganze Stolz von Familie Heidler aus Schaan: ein Alpaka, ein Schaf, ein Albino-Känguru und ein Reh. Auf 45.000 Quadratmetern halten die Heidlers ihre ganz eigene "Arche Noah" mit etwa 80 Tieren.

In Schaan ist richtig was los
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"Waschbären dürfen in Deutschland ganzjährig gejagt werden. Deswegen wurden die Eltern von der ,Panzerknacker-Gang' erschossen. Denn in Deutschland dürfen Tiere, die nicht heimisch sind, auch nicht in der Wildnis ausgesetzt werden — deswegen kamen die drei Waschbären zu uns", erzählt Erhard Heidler.
Den Namen hat sich das Ehepaar wegen der schwarzen Ränder um die Augen überlegt. Der 55-Jährige hat eine eigene Tierarztpraxis und schon als Kind einen intensiven Bezug zu Tieren gepflegt. So verbirgt sich hinter jedem Namen und jedem Tier auf dem Schaaner Grundstück eine meist traurige Geschichte — denn ohne Familie Heidler wäre der größte Teil der Tiere elendig verstorben. Neben den Waschbären leben unter anderem noch Emus, Lamas, Kamerunschafe, Pferde, Hühner und Gänse bei Erhard und Martina Heidler.
"Wir sagen immer, ehe die Tiere abgegeben werden, sollen sie zu uns gebracht werden. Wichtig für uns ist es jedoch, dass wir sie auch artgerecht und vernünftig halten können", sagt Martina Heidler, " wir wurden damals zum Beispiel gefragt, ob wir eine große Raubkatze aufnehmen können — ein so großes Gehege aufzubauen das war leider nicht möglich." Auch diverse Würfe mit insgesamt 27 Welpen konnte das Ehepaar nicht aufnehmen.
"Schweine kommen mir auch nicht ins Haus. Die wuseln immer so rum und untergraben uns nachher noch die Zäune", berichtet die 47-Jährige, "und dann würden die Tiere noch abhauen." Was einmal im Schaaner Tierpark ist, bleibt auch hier — das ist das Motto der beiden. So kommen aber auch vorübergehende Gäste vorbei.

"Im Frühjahr haben wir einen Fischreiher wieder aufgepeppt. Wildtiere, die hier hingehören, können hier auch leben. Deswegen haben wir ihn dann auch wieder ausgesetzt", erklärt Erhard Heidler. Die Kängurus hingegen waren schon immer ein Hobby des Tierarztes. "Mich haben diese Tiere schon immer interessiert, deswegen habe ich mir sie gekauft", meint Erhard Heidler. Das ein Albino-Känguru plötzlich aus dem Beutel der Mutter guckt war eher Zufall — der Name nicht. "Er ist relativ groß, kräftig und kernig. Wie er dann da so saß mit seinem dicken Bauch kam uns direkt der Name ,Buddha' in den Sinn", lacht Martina Heidler. Streit um die Namen gab es zwischen den beiden noch nie, sondern es wird sich brav abgewechselt. "Es gibt alle möglichen Namen. Comic-Namen oder Namen nach den Eigenschaften", bemerkt Martina Heidler, "als wir zum Beispiel im urlaub waren, bekamen wir einen Anruf einer Bekannten, weil der Nachwuchs unterwegs war. Deswegen heißt das Kamerunschaf auch Antje aus Holland, denn sie hat uns ja aus Holland geholt."


Das neuste Tier im Schaaner Tierparadies ist das dreiwöchige Alpaka-Baby Beate, das älteste Tier, das dort lebt ein Pferd. Besuch von fremden Leuten möchte das Ehepaar allerdings nicht. "Das ist zu viel Stress für die Tiere. Sie sollen ihre Ruhe haben", erklärt Erhard Heidler.
Seit zehn Jahren wohnen sie nun schon in Schaan. An der Waldfläche draußen wird nicht viel geschnitten — die Tiere sollen sich so wohl wie möglich fühlen. Welche Tiere künftig noch dazu kommen wissen selbst die Heidlers nicht.

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