Kein König: Heimatverein gibt die Kirmes-Tradition ganz auf

Kelztenberg · Bald werden im September die Orte geschmückt und die Vorfreude steigt, denn dann beginnt, nach zweijähriger Pause, wieder die Hahnenkirmes des Heimatvereins Kelzenberg-Mürmeln e.V.

 Das letzte Königspaar: Gertrud und Toni Becker, bereits vor zwei Jahren Repräsentanten des Vereins.

Das letzte Königspaar: Gertrud und Toni Becker, bereits vor zwei Jahren Repräsentanten des Vereins.

Foto: Foto: Heimatverein

Diese war im letzten Jahr zugunsten einer kleineren Alternativ-Veranstaltung ausgesetzt worden, nachdem der Verein entschieden hatte, das Fest aus finanziellen Gründen nur noch alle zwei Jahre zu veranstalten.

Im Mittelpunkt stehen dabei erneut Gertrud und Toni Becker, welche bereits vor zwei Jahren den Verein als Hahnenkönigspaar repräsentierten.

Diese Würde auch in diesem Jahr erneut zu bekleiden war für die beiden selbstverständlich, denn immerhin ist Toni Becker dem Verein bereits seit 1985 verbunden und ist seit 2013 dessen Vorsitzender.

Der gebürtige Jüchener (53) arbeitet seit mehr als 25 Jahren als Einrichter bei der Firma KHT Fahrzeugteile in Grevenbroich-Kapellen. Seine 54-Jährige Frau arbeitete früher als Graphische Facharbeiterin bei Hero Druck in Hochneukirch und steht ihrem Mann in allen Lebenslagen zur Seite.

Der zweifache Vater ist Vereinsmensch durch und durch: Neben seinem Engagement im Heimatverein Kelzenberg unterstützt er gemeinsam mit seiner Frau seit vielen Jahren das Weihnachtbaumteam in Kelzenberg. Darüber hinaus ist er seit 1978 aktives Mitglied des Jägerzuges „Stesser Jonge“, dessen Mitglieder auch in diesem Jahr mit ihren Frauen die begleitenden Ministerpaare bilden. Und wo immer Not am Mann ist, ist Toni nicht weit, denn er kümmert sich um so manche Belange in der Nachbarschaft.

„Trotz der aufwendigen Vorbereitungen freuen wir uns auf das Heimatfest und wir hoffen, viele Bewohner aus Kelzenberg und Mürmeln und darüber hinaus an den beiden Festtagen begrüßen zu können“, so Getrud Becker.

Leider wird die erste Kirmes nach der zwei jährigen Pause auch die letzte bleiben, denn trotz zwei jähriger Bedenkzeit und intensiver Suche konnte kein Interessent für die neue Königswürde gefunden werden.

„Ohne einen König, geschweige denn der Aussicht zukünftig einen zu finden, braucht man solch eine Veranstaltung nicht aufzuziehen. Das lohnt weder den Aufwand, noch lässt sich so von den befreundeten Vereinen erwarten, ihre Abordnungen, welche einen nicht unerheblichen Teil des Festes ausmachen, zu uns zu schicken. Die mangelnde Bereitschaft und Zeit der heutigen Bevölkerung solche Traditionen weiterzutragen, ist leider ein Problem, mit dem heutzutage viele Ortsvereine zu kämpfen haben.“, erklärt uns Toni Becker.

Aufgrund des fehlenden Kronprinzen musste das traditionelle Programm der Hahnenkirmes entsprechend angepasst werden: Am Freitagabend findet anstelle der traditionellen Krönung eines neuen Königs ein Ball zu Ehren des amtierenden Königs statt, welcher mit dessen feierlichen Abkrönung endet. Am Samstagabend lädt der Heimatverein zu einem festlichen Kirmesabschied mit freiem Eintritt ein. „Wir sind sehr traurig, dass die Kirmestradition in Kelzenberg und Mürmeln nun endgültig zu Ende geht.“ Allerdings endet mit der Kirmes nicht die Arbeit des Heimatvereins Kelzenberg-Mürmeln: Dieser wird auch weiterhin die altbekannten Veranstaltungen wie das Sommerfest, den Senioren-Kaffee, sowie andere Projekte innerhalb der Dorfgemeinschaft realisieren. Und dies durch das künftig zur Verfügung stehende Kirmes-Budget, auch in größerer Form als bisher.

Das Programm

Freitag, 4. September: Um 20Uhr startet das Heimatfest. Eintritt 7€. Es spielt die Gruppe „Klangstadt“

Samstag, 5. September: Ab 20 Uhr findet die Kirmes ihren festlichen Ausklang im Festzelt. Der Eintritt ist frei.

(Kurier-Verlag)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort