Kloster lädt Gläubige zum „Marientragen“ ein

Damm · „Marientragen“ klingt ungewohnt für moderne Menschen. Dabei handelt es sich um einen religiösen Volksbrauch, der zur Zeit des Barock im deutschsprachigen Raum entstand. Der Brauch geht zurück auf die Erzählung von der Herbergssuche des heiligen Paares im Evangelium.

Bis heute wird dieser Brauch besonders in Bayern gepflegt, aber nicht nur dort, sondern auch im Nikolauskloster.

Für Pater Felix, Rektor des Hauses und Initiator des Marientragens vor Ort (Foto), hat das Ganze auch einen missionarischen Aspekt: „Die Kirche kommt so sichtbar in die Familien. Papst Johannes Paul II. hat von der Bedeutung der Familie als Hauskirche gesprochen, und wenn es gelingt, dass Familien wieder in ihren Häusern gemeinsam beten und Gott dort einen Platzt geben, ist das sicher sehr missionarisch“.

Noch deutlicher wird dieser Aspekt dadurch, dass nicht nur Familien der Gottesmutter eine Herberge anbieten können. Beim Marientragen vom Nikolauskloster aus waren auch schon Kindertagesstätten und die Feuerwehr Gastgeber.

So einfach sich das Konzept anhört, umso ergreifender ist die Erfahrung. Pater Felix: „Viele Menschen haben mir berichtet, dass sie durch das Marientragen die Adventszeit viel intensiver wahrgenommen haben als Vorbereitung auf Weihnachten.“

Beginn des Marientragens ist am ersten Adventssonntag. Ab dann tourt die schwangere Marienfigur von Familie zu Familie, bis sie pünktlich am Heiligen Abend wieder in der Kirche des Nikolausklosters zur Entbindung ankommt. Wer teilnehmen will, meldet sich umgehend unter der 02182/82 99 60.

(Kurier-Verlag)
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