1. Jüchen

Nach sechs Jahren endlich neuer Treffpunkt

Mauer wirft Schatten über neues Bürgerhaus : Nach sechs Jahren endlich neuer Treffpunkt

"Wenn wir gewusst hätten, dass eine Mauer um das Bürgerhaus gezogen wird, hätten wir uns die teure Lüftungsanlage gespart, die den Rauchern ermöglichen sollte auch drinnen zu rauchen", berichtet Christian Mostert, Präsident vom Spiel- und Bürgerverein.

Nachdem nach sechs Jahren das Bürgerhaus in Holz im Februar endlich eingeweiht werden soll, haben sich in diesem Zeitraum jedoch die Auflagen hinsichtlich der Lärmschutzbedingungen erheblich verändert.

Nach sechs Jahren endlich neuer Treffpunkt
Foto: Alina Gries

"Es ist eine unendliche Geschichte", erzählt Mostert, "jetzt, nach sechs Jahren, sind wir mit dem Bürgerhaus endlich fertig geworden." Denn eigentlich war der Bau des neuen "Holzer-Mittelpunktes" ein gemeinsames Projekt der Karnevalsgesellschaft und des Spiel- und Bürgervereins Holz gewesen. "Wegen schrumpfender Mitgliederzahlen in der Karnevalsgesellschaft lastete die Verantwortung jedoch auf uns alleine", so Mostert, "hätten wir das vorher gewusst, hätten wir es sofort alleine durchgezogen." Vor der Umsiedlung der Ortschaft habe es mehrere Treffpunkte für die Anwohner gegeben. "Das Bürgerhaus ist enorm wichtig für das Dorfleben und den Umgang untereinander", meint der 33-Jährige.

Aber nicht nur die fehlende Mithilfe seitens der KG Holz, sondern auch Probleme mit den Bauträgern durch Feuchtigkeit, erschwerten die Fertigstellung des Bürgerhauses. "Wir hätten nicht damit gerechnet, dass der Bau etwa doppelt so teuer wird wie geplant", bemerkt Mostert, "aber jetzt sind wir in die ,Pötte' gekommen und hoffen, dass es gut von den Bürgern angenommen wird." Bereits zehn Anfragen liegen dem Präsidenten für Vermietungen vor. Und weitere Veranstaltungen wie Karneval, Schützenbiwak oder "Tanz in den Mai" sind schon in Planung. "Ich bin davon überzeugt, dass sich jetzt auch leichter ein Königspaar finden wird, weil viele bisher auch wegen nicht vorhandener Räumlichkeiten abgesagt haben", sagt der Holzer, "jetzt haben sie die Möglichkeit ins Bürgerhaus auszuweichen."

Doch die Freude der Holzer wird getrübt — durch eine etwa drei Meter hohe und 45 Meter lange Mauer. "Ursprünglich sollte gegenüber von dem Bürgerhaus ein Mischgebiet, aus Gewerbe und Siedlungen entstehen", erklärt Bürgermeister Harald Zillikens, "das lässt sich aber nicht so gut vermarkten, wie ein reines Wohngebiet." Die Form der Lärmschutzbedingungen seien vorher aber bereits ausführlich mit dem Verein diskutiert worden ‧— und auch unterschiedliche Modelle vorgestellt worden. "Die Mauer wird nicht komplett an vier Seiten errichtet werden", meint Zillikens, "sie wird ,L-förmig' und zum Schützenplatz hin offen." Ein konkreter Zeitpunkt der Errichtung der Mauer liege noch nicht fest. So hoffe der Verein, dass die Mauer nicht aus Beton bestehen wird.

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"Ich hoffe, dass die Mauer in zwei Jahren nicht vollgesprüht ist, sodass es hier aussieht wie im Ghetto", meint Christian Mostert, "aber mir ist eine Mauer lieber, als Ärger mit den Nachbarn zu bekommen." Doch über das Aussehen wurde bereits diskutiert. "Sie soll begrünt werden und auf keinen Fall glatt, da der Lärm sonst gebrochen wird", bemerkt Zillikens, "der Bebauungsplan wird im nächsten Ausschuss besprochen." Und auch den Vereins-Wunsch der Beleuchtung berücksichtigt der Bürgermeister.

"Natürlich hoffe ich auch, dass eine solche Mauer keine Einladung für Einbrecher ist und die das Bürgerhaus so verwüsten wie beispielsweise die Turnhalle in Otzenrath", bemerkt Mostert besorgt. Der Veranstaltungsraum ist etwa 110 Quadratmeter groß und bietet Platz für etwa 80 bis 100 Personen. Von außen und innen her ist es gelb gehalten — das Dach ist dunkel.

"Schwarz und Gelb sind unsere Vereinsfarben", erklärt Mostert, "meine Ehefrau hat auch das Emblem des Vereins an die Wand gemalt. Und obwohl das moderne Bürgerhaus nach einer so langen Bauphase nur kurz in seiner vollen Pracht zu sehen sein wird, freut sich Holz schon auf sein neues Wahrzeichen, das am 18. Februar um 17 Uhr eingeweiht wird. "Da es sich um ein Erbpachtgrundstück handelt, ist es auch wichtig, dass die Mauer den Verein nichts kosten wird", betont Zillikens.