1. Jüchen

Neuzeitlich: Sparkasse zieht es ins Zentrum Sparkasse schließt, weil sie in Jüchen moderner wird

Neuzeitlich: Sparkasse zieht es ins Zentrum Sparkasse schließt, weil sie in Jüchen moderner wird

„Zum 1. Juli wandeln wir unsere Geschäftsstelle in eine durchgehend erreichbare Selbstbedienungsstelle um“, heißt es in einem Schreiben der Sparkasse über die Schließung der Bank in Bedburdyck – dabei handelt es sich um genau dasselbe Datum, wenn die neue Filiale an der Kölner Straße in Jüchen eröffnen soll.

„Wir sind mobil, für uns ist das nicht ganz so schlimm“, bemerkt Hans-Joseph Chateau, „aber für die Älteren Anwohner hier nicht.“

„Das ,L-förmige’ Konstrukt geht über drei Etagen“, berichtet Rüdiger Matzke, Leiter der Hausbewirtschaftung von „GSG Wohnungsbau Braunkohle“, dem Vermieter und Eigentümer des neuen Gebäudekomplexes an der Kölner Straße in Jüchen, „die Sparkassen-Filiale wird im Erdgeschoss eingerichtet. Der Innenausbau läuft derzeit schon.“ 21 Wohneinheiten werden in dem neuen Gebäudekomplex errichtet und auch insgesamt 21 Garagen werden den Anwohnern zur Verfügung stehen. Dabei seien noch drei Wohnungen, eine Zwei-Zimmer- und zwei Drei-Zimmerwohnungen, verfügbar. „Früher haben wir fast ausschließlich für die Mitarbeiter von RWE Wohnungen erstellt, das hat sich aber gewandelt“, so Matzke. Während Jüchen Mitte dadurch an Attraktivität gewinnt, geht sie in Bedburdyck verloren. „Wenn die Sparkasse auch noch schließt, ist hier tote Hose“, meint Chateau. Denn außer der Bäckerei und dem Kiosk sei dann nicht mehr viel in der Ortschaft. So sieht die Sparkasse das auch. „[...] Die Umwidmung der Geschäftsstelle in Bedburdyck ist eine Folge des signifikant veränderten Kundenverhaltens an diesem Standort“, gibt Stephan Meiser, Direktor Unternehmenskommunikation der Sparkasse an, „im Rahmen unserer regelmäßigen Analysen beobachten wir seit Langem, dass die Geschäftsstelle in Bedburdyck fast ausschließlich für Serviceleistungen und Bargeldverfügungen genutzt wird. Deswegen erhalten wir den Standort als moderne Selbstbedienungsstelle. Kein Kunde verliert seinen persönlichen und vertrauten Ansprechpartner. Diese werden in den beiden benachbarten Filialen in Elsen und Jüchen eingesetzt.“

Weitere Veränderungen seien in diesem Umfeld nicht geplant. Doch das ist für die Chateaus trotzdem sehr umständlich. „32 Jahre haben wir das Kiosk nun schon“, so Chateau, „damals haben wir extra von der Raiffeisenbank zur Sparkasse gewechselt, um das Geld eben schnell zur Bank zu bringen. Jetzt müssen wir dafür extra fahren.“

Alina Gries

(Kurier-Verlag)