Pausenbrot und viel Pauken mit FDP-Kandidat Simon Kell

Am 14. Mai ist Landtagswahl in NRW. Die Kandidaten, die sich für die Gemeinde einsetzen, vertreten auch den Wahlkreis in Meerbusch, Kaarst und Korschenbroich. In jeder Woche stellen wir einen Kandidaten vor und fragen direkt nach: Was wollen Sie denn eigentlich für Jüchen tun?

 Simon Kell ist in Jüchen aufgewachsen und quatschte mit Reporterin Alina Gries über das, was er für die Gemeinde tun möchte.

Simon Kell ist in Jüchen aufgewachsen und quatschte mit Reporterin Alina Gries über das, was er für die Gemeinde tun möchte.

In unserer heutigen Ausgabe hat sich Reporterin Alina Gries mit FDP-Kandidat Simon Kell getroffen.

Die landesweite Kampagne der FDP bezieht sich vor allem auf die Bereiche Bildung, Wirtschaft und Infrastruktur. Was möchten Sie konkret für die Gemeinde tun, wenn Sie in den Landtag einziehen sollten?

Unsere drei Themenschwerpunkte im Land sind auch entscheidend für Jüchen. Wir brauchen beste Bildung durch starke Schulen, mehr Flächen für die weitere Ausgestaltung der Wirtschaftspolitik und Infrastrukturmaßnahmen wie den Ausbau der A46, um den Stau in Jüchen zu beenden.

Wenn die landesweiten Themen lokal herunter gebrochen werden. Was würden Sie für Jüchen in Sachen Bildung tun?

Digitalisierung! Die Schulen müssen ans Glasfaser-Netz angeschlossen werden und W-LAN bekommen. Zusätzlich strebe ich an, die Institutionen mit Tablets auszustatten und die Lehrer fortzubilden, damit sie den besten Unterricht geben können. Gerade in Bezug auf die digitalen Medien ist hier noch Nachholbedarf.

Und außerhalb der Digitalisierung?

Jüchen gehört zu den Pendlerkommunen. Das bedeutet, wir müssen mehr auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eingehen und das Kinderbildungsgesetz ändern, um an den Kitas flexiblere Öffnungszeiten anbieten zu können.

Wie sieht es mit der Wirtschaft aus?

Durch die Leitentscheidung der Landesregierung zu Holzweiler ergibt sich die Situation, dass der Tagebau um ein Drittel reduziert wurde und nur noch bis 2045 läuft. RWE baggert nun leider langsamer, dadurch werden uns die Bagger in den nächsten Jahren nicht verlassen und stehen noch lange in Hochneukirch vor der Haustüre. Dadurch sind Belastungen, wie Lärm und Staub, enorm. Die Entscheidung mit Holzweiler kann zwar nicht rückgängig gemacht werden, aber wir müssen schauen, dass RWE das Tempo, wie geplant, beibehält.

Wie sehen Sie dabei den Strukturwandel?

Durch den Planungsverbund haben die Bürgermeister rund um den Tagebau die richtigen Weichen gestellt. Jetzt müsste Unterstützung vom Land in Form von Fördermitteln kommen – mit denen beispielsweise ein innovatives Konzept zur Nachnutzung geschaffen werden könnte. Da haben wir ein ganzes Loch, das zwei Drittel unseres Gemeindegebietes abdeckt, was nicht nur mit einem See gefüllt werden kann. Ich könnte mir vorstellen, auf der Fläche beispielsweise einen Teilstandort der Fachhochschule Niederrhein oder weitere Wohn- und Gewerbegebiete zu errichten. Ich fände es schade, die Fläche nur für Naherholung zu nutzen.

Was wollen Sie im Rahmen der Infrastruktur tun?

Für uns als Gemeinde sind die Pendlerstrecken nach Köln, Düsseldorf und Mönchengladbach essenziell. In NRW gibt es im Schnitt 388.000 Kilometer Stau pro Jahr – die A46 ist auch betroffen. Wenn wir nicht dauerhaft einem Verkehrsinfarkt erliegen wollen, müssen wir die Autobahnen ausbauen. Eine Dreispurigkeit der A46 würde helfen, die Pendler-Fahrtzeiten zu reduzieren.

(Kurier-Verlag)
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