Letzter Jahrgang nimmt Abschied von Realschule Schultüren sind jetzt endgültig verschlossen

Jüchen · "Es ist ein komisches Gefühl zu sehen, wie ein Abschnitt des Lebens ,geschlossen' wird", berichtet Philipp Hörselmann, "die Erinnerungen an die Zeit bleiben jedoch unvergesslich." Hörselmann hat vor sieben Jahren seinen Abschluss an der Realschule in Jüchen gemacht.

Abschied nehmen vom Lebensabschnitt
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Der letzte Jahrgang hat die Schule bereits verlassen — am Freitag werden im Rahmen einer Feierstunde für immer ihre Türen verschlossen.

"Leider können wir die Entwicklung der Realschulen im ländlichen Bereich nicht aufrecht halten", erzählt Cornelia Klassen, "ich blicke sehr wehmütig auf die Schließung der Schule. Aber wir haben sie erfolgreich aufs Gleis gesetzt." Klassen wurde im Jahre 2005 Konrektorin, nachdem unter Direktor Gerd Broens die Schule 2002 gestartet ist. Zwei Jahre vorher, gab es aber schon den ersten Jahrgang. "Die Schüler haben in der Grundschule in Hochneukirch angefangen und sind dann, als das Gymnasium fertig gebaut war, dorthin gewechselt", so Klasen. Dabei wurden im Laufe der Jahre viele Projekte wie die gongfreie Schule, "Team-Teaching" oder die stillen Lernzeiten an der Realschule ins Leben gerufen.

"Trotz des Auslauf-Prozesses wollten wir das aber weder die Schüler noch die Lehrer spüren lassen", so die Leiterin, "es sollte keine Weltuntergangsstimmung herrschen." Elf Lehrer und 116 Schüler waren zuletzt noch an der Schule. "Alle Kollegen werden an Schulen ihrer Wahl versetzt", weiß Klasen, "viele arbeiten künftig näher an ihrem Wohnort." Und auch sie selbst hat eine Stelle gefunden: "Ich werde an die Realschule Kempen gehen und dort den Posten der Konrektorin für zwei Jahre übernehmen. Sie wird in zwei Jahren ebenfalls auslaufen und zu einer Gesamtschule werden." Damit schließe sich für sie der Kreislauf, da die Krefelderin an derselben Schule auch ihr Referendariat gemacht hat. Ihrer Meinung nach sei das Konzept der Realschule aber nicht tot. "In Essen steht bereits eine neue Realschule im Brennpunkt", weiß sie. Am 7. Juli von 17 bis 23 Uhr gibt es daher für alle ehemaligen Schüler, Lehrer und Eltern die Möglichkeit noch einmal Abschied von der Schule und damit von einem Teil ihres Lebensweges zu nehmen.

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