1. Jüchen

Spaten statt Schlauch

Vorsätze für 2017 : Spaten statt Schlauch

"Wer die Welt verändern will, muss bei sich selber anfangen", sagt einst ein weiser Mann — oder auch vor der Haustüre. So wie jetzt die Läschgruppe Waat. Sie bekämpfen Brände und setzen ihr Leben aufs Spiel, um Tier- und Menschenleben zu retten — sei es bei einem Hausbrand oder einem schweren Unfall.

Jetzt hat die Löschgruppe Waat kurzerhand Wasserschläuche und Atemmasken gegen Spaten und Gartenhandschuhe ausgetauscht und unter dem Motto "Wir machen unser Dorf schöner" den Grünstreifen in Waat umgegraben.

"Wenn man 6.000 Narzissen eingepflanzt hat, tut einem abends schon der Rücken weh", lacht Gerd Pferdmenges, Hauptbrandmeister und Löschgruppenführer der Löschgruppe Waat, "das war eine ganz verrückte Idee, die schon vor zwei Jahren entstanden ist." So wollte die Löschgruppe neben ihrer eigentlichen Tätigkeit der Ortschaft die Tristheit nehmen und am Straßenrand Blumen einpflanzen.

"Das war kein großer Plan, sondern eine Idee aus dem Bauch heraus", meint Pferdmenges, "und Narzissen kommen jedes Jahr wieder und vermehren sich, wenn die Erdmäuse diese nicht fressen." 6.000 Zwiebeln haben die 13 Aktiven in zwei und drei Reihen vom Ortseingangsschild bis zum anderen Ortseingangsschild gepflanzt. "Das sind etwa 700 bis 800 Meter", berichtete der Hauptbrandmeister. Und auch die Anwohner sind begeistert von der Eigeninitiative der Löschgruppe.

Die Aktion der Löschgruppe kam auch bei den Anwohner ganz gut an. "Der ein oder andere hat zwischendurch neugierig die Tür aufgemacht", sagt Pferdmenges, "die Resonanz war aber gut." Nach der Dorfverschönerung mit Narzissen sei jedoch erst einmal nicht mehr geplant. Vielleicht sei dies aber eine zündende Idee für weitere Aktionen gewesen. Knapp 600 Euro wurde aus der Vereinskasse der Feuerwehr für die "Blumenpflanz-Aktion" investiert.