Gratz: "Wir setzen niemanden vor die Tür" Wohnungsangebot auf dem Markt ist rar

Jüchen · Gerade zu Zeiten der Eiseskälte ist die Sorge um Obdachlosigkeit vehement hoch. "Die Situation in Jüchen ist aber nicht mit Grevenbroich oder Neuss vergleichbar", erklärt Annette Gratz in einem Pressegespräch mit dem Top-Kurier, "hier gibt es die typischen Obdachlosen, die auf der Straße leben, nicht." Die Stadt bemühe sich den notdürftigen Menschen in Kooperation mit anderen Zweckverbänden genug Unterstützung zu bieten.

 Annette Gratz, Kämmerin und Dezernentin für Finanzen, Ordnungsamt und Soziales in Jüchen, in ihrem Büro.

Annette Gratz, Kämmerin und Dezernentin für Finanzen, Ordnungsamt und Soziales in Jüchen, in ihrem Büro.

Foto: Foto:-agr.

"Durch die Obdachlosen-Wohnunterkunft in Hochneukirch halten sich viele natürlich im Bereich des Bahnhofs auf, um zum Beispiel zum Job-Center nach Grevenbroich oder zum Amt nach Jüchen zu gelangen", weiß Gratz, Kämmerin und Dezernentin für Finanzen, Ordnungsamt und Soziales in Jüchen.

Beschwerden über die Situation habe es bisher noch nicht gegeben. "Wir hatten noch nie Probleme mit Obdachlosen", bestätigt auch Stadtsprecher Norbert Wolf auf Redaktionsnachfrage. Acht Obdachlose sind derzeit im Obdachlosenheim untergebracht.

Stadt will mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen

"Das Ordnungsamt hat eine Verpflichtung Obdachlosigkeit zu vermeiden, wenn dies nicht abgewendet werden kann, besteht die Möglichkeit einen Platz in einer Unterkunft zu bekommen", berichtet Annette Gratz.

So würde das Ordnungsamt schon aktiv werden, sobald beispielsweise eine Räumung durch einen Gerichtsvollzieher anstehe. "Bei uns wird niemand vor die Türe gesetzt", so die Kämmerin und Dezernentin weiter, "wir setzen alles daran die betroffenen Personen wieder in ein normales Leben zu bringen." So arbeite die Stadtverwaltung daran mehr bezahlbaren Wohnraum für Alleinstehende Personen zu schaffen.

"Das ist ein Problem! Die Wohnungssituation für diese Gruppe Menschen ist auf dem Wohnungsmarkt sehr rar", weiß Gratz, "wir wollen mehr, sind dabei aber auch Investoren angewiesen." Laut einer Wohnungsbauanalyse von 2017, ist ein Bedarf bis zum Jahr 2030 an 245 Mehrfamilienhäusern, die öffentlich gefördert werden, vorhanden. Der Gesamtbedarf Wohnungen sowohl Eigentumswohnungen, Einfamilienhäusern und auch frei finanzierten Mehrfamilienhäuser liege bei 758.

(Kurier-Verlag)
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