1. Rommerskirchen

Ahnenforschung für US-Gäste:: Wer kennt „Familie Schmitz“?

Ahnenforschung für US-Gäste: : Wer kennt „Familie Schmitz“?

Klaus Erdmann vom Rommerskirchener Geschichtskreis bekommt in wenigen Tagen wieder einmal Besuch aus den USA: Melvin und Sandy kommen aus Cashton in Wisconsin an den Gillbach, um ihren Ahnen nachzuforschen, die 1857 mit dem Schiff auswanderten.

Das Problem: Gesucht werden die hiesigen Nachfahren einer gewissen Familie Caspar Schmitz.

 Johann Hubert Schmitz (1846-1871) war ein Bruder des genannten Ur-Ahns.
Johann Hubert Schmitz (1846-1871) war ein Bruder des genannten Ur-Ahns.

"Damals gab es zig Auswanderer von hier. Das ging in die Hunderte. Die hatten alle nichts an den Füßen. Das waren Knechte und Mägde, die aus Hunger in die USA auswanderten", weiß Klaus Erdmann. Damals gab es nur wenige Großbauernhöfe in Rommerskirchen; die anderen mussten sehen, wie sie über die Runden kamen.

Am 20. Juni 1857 fuhr ein großes Schiff von Antwerpen in Richtung neue Heimat. Auf dem Schiff viele Rommerskirchener und auch Stommelner. Während der Überfahrt verliebten sich Wilhelm Hubert Schmitz und Cäcilie Jungverdorben ineinander.

"Bei der Einreise ließ sie sich übrigens als ,Cäcilie Jungferndorf' registrieren. Die hat sich fein gemacht", grinst Klaus Erdmann. Auf jeden Fall heirateten die beiden gleich nach der Landung in den USA.

Der ganze Tross kam dann irgendwann ins Monroe County in Wisconsin. Dort entstand eine erste Siedlung, die "St. Mary´s Ridge" genannt wurde. "Der Ort sollte wohl zunächst Neu-Stommeln heißen, wurde dann aber doch anders benannt", so Erdmann. Im Nachbarort gibt es allerdings eine Kirche "St. Peter und Paul", für ihn ein Hinweis auf den Einfluss der Neu-Bürger aus dem Gillbach-Land.

Aus dem dortigen Buschland wurde Farmland. Und es gibt Aufzeichnungen der ersten Siedler, die deutlich machen, welch ein Überlebenskampf zu überstehen war.

In der gleichen Gegend sind Melvin und Sandy Schmitz noch heute als Farmer ansässig. In wenigen Tagen, nach der Evinghovener Kirmes, kommen sie zu Klaus Erdmann, um vielleicht doch deutsche Nachfahren der Auswander-Familien zu finden.

Nicht einfach bei den beiden Namen: "Schmitz ist ja rheinischer Ur-Adel", so Erdmann besorgt. Bekannt ist, dass die Kinder von Caspar Schmitz in Frixheim beziehungsweise Anstel in den Geburtsregistern stehen. Die Ausreise erfolgte aber den Unterlagen nach von Eckum aus.

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Während die Ahnenliste für amerikanische Seite fast vollständig vorliegt, ist es bis heute nicht klar, ob es überhaupt die "deutsche Linie" überhaupt noch gibt. Oder wie lange sie existiert hat.

"Vielleicht erinnert sich ja jemand, dass in seiner Familie was von Auswanderern in die USA erzählt wurde. Der kann sich gerne bei mir melden", fordert Klaus Erdmann die Leser des Erft-Kurier auf. Denkbar wären Nachfahren der Geschwister des 1898 geborenen Hermann Flock oder seiner Gattin Apolonia Breuer, die 1900 zur Welt kam. Oder Verwandte von dem 1806 in Frixheim geborenen Auswanderer Caspar Schmitz und seiner ein Jahr jüngeren Gattin Agnes, geborene Ameln. Hinweise an Heimatforscher Klaus Erdmann unter der amtlichen Rufnummer 02183/79 47.

Im vergangenen Jahr konnte er übrigens Kelly Schulz aus den USA bei der Verwandtensuche helfen. Erdmann: "Die haben alle den Drang, die alte Heimat zu besuchen."

Gerhard Müller

(Kurier-Verlag)