Mit dem richtigen Angebot zum Erfolg

Mit dem richtigen Angebot zum Erfolg

Frau Neukirchen, Sie sind als Immobilienmaklerin im Rhein-Kreis seit 2010 selbstständig tätig. Was ist das häufigste Anliegen Ihrer Kunden?

Kunden, die sich mit dem Gedanken tragen, eine Immobilie zu verkaufen, fragen naturgemäß immer nach dem möglichen Verkaufspreis. In der Immobilienbranche spricht man vom so genannten „Verkehrswert“ und den kann ich als Maklerin tatsächlich im Voraus ermitteln.

Kommt es nicht auch vor, dass die Kunden zu Ihnen kommen und sagen: „Mein Nachbar hat gerade sein Haus verkauft, daher muss mein Haus mindestens genauso viel wert sein?“

Das ist bei Weitem nicht immer so. Zum einen ist kein Haus wie das andere, daher ist eine direkte Vergleichbarkeit eher schwierig. Wichtig für den Verkäufer ist die Erkenntnis, dass die Preise, die in Zeitung und Internet ausgelobt werden, Angebotspreise und damit tatsächlich nur Kaufpreisverlangen darstellen.

Angebotspreise sind keine Verkaufspreise. Schreibt da jeder, was er will?

Ein zu hohes Preisverlangen ist nachteiliger als die meisten Menschen denken. Wer so vorgeht, erzielt wenig bis gar keine Nachfrage. Entsprechend verlängert sich die Vermarktungsdauer. Im Extremfall mutmaßen die Interessenten, dass hier etwas nicht stimmt. So kann passieren, dass ein zu hoher Angebotspreis einen zu niedrigen Verkaufspreis erzeugt. Ein zu hohes Kaufpreisverlangen würde aber bei einer eventuellen Finanzierung durch die Bank des Kaufinteressenten sowieso auffallen.

Das bedeutet, die Bank des Käufers berechnet ebenfalls den Verkehrswert?

Richtig. Die Bank des Interessenten erstellt in der Regel ein unabhängiges Wertgutachten. Bei einer starken Abweichung begleitet die Bank die Finanzierung des Kaufes nicht. Immerhin wurde aus der Immobilienblase 2007 in den USA gelernt. Die Banken vergeben trotz der dauerhaften Niedrigzinsphase nicht unbegrenzt und willkürlich Kredite.

Wie geht es dann weiter? Sie ermitteln den Verkehrswert und erstellen das konkrete Angebot. Ist für den Käufer damit gewährleistet, dass er einen guten Preis für seine Immobilie erzielt?

Hinter dem Angebotspreis, den ich am Markt vertrete, steht immer eine aufwändige Wertermittlung. Diese erstelle ich mittels zweier unterschiedlicher Wertermittlungsverfahren, je nachdem, ob es sich um ein Renditeobjekt oder um eine Immobilie zur Eigennutzung handelt. Alle wertbeeinflussenden Punkte fließen in meine Berechnung mit ein. Damit habe ich dann auch gleich die schlüssige Argumentationskette, mit der ich den Angebotspreis am Markt vertrete. So schütze ich tatsächlich die Vermögenswerte des Eigentümers.

(Kurier-Verlag)