Der Endspurt der Kandidaten: Morgen zählt auch Ihre Stimme!

Grevenbroich · „Ein Blick auf unseren Globus zeigt, dass demokratische Wahlen längst nicht überall selbstverständlich sind. Gefährdet ist aber unsere Demokratie auch, wenn wir uns als Bürger nicht mehr für sie engagieren.

 Sechs Kandidaten auf dem Schul-Podium: Roland Sperling („Linke“), Peter Gehrmann („Grüne“), Hermann Gröhe (CDU), Daniel Rinkert (SPD), Bijan Djir-Sarai (FDP) und Dirk Helmut Kranefuß (AfD) hoffen auf möglichst viele Stimmen. Für sich und für ihre Parteien. Die Kurier-Redaktion hofft auf eine hohe Wahlbeteiligung: Gehen Sie bitte wählen!

Sechs Kandidaten auf dem Schul-Podium: Roland Sperling („Linke“), Peter Gehrmann („Grüne“), Hermann Gröhe (CDU), Daniel Rinkert (SPD), Bijan Djir-Sarai (FDP) und Dirk Helmut Kranefuß (AfD) hoffen auf möglichst viele Stimmen. Für sich und für ihre Parteien. Die Kurier-Redaktion hofft auf eine hohe Wahlbeteiligung: Gehen Sie bitte wählen!

Foto: Fotos: RKN, -gpm.

Deshalb meine Bitte: Nutzen Sie die Möglichkeit der politischen Mitbestimmung durch Ihre Stimmabgabe. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die Demokratie!“

In seiner Funktion als Kreiswahlleiter ruft Landrat Hans-Jürgen Petrauschke mit diesen Worten die Bürger im Rhein-Kreis auf, ihr Wahlrecht am morgigen Sonntag aktiv zu nutzen: Rund 333.000 Männer und Frauen sind im Rhein-Kreis zum Urnengang aufgerufen. Bei der vorigen Bundestagswahl lag die Wahlbeteiligung hier übrigens bei 74,7 Prozent. Am Wahlsonntag präsentiert der Rhein-Kreis die Ergebnisse der Bundestagswahl auf Großleinwand ab 18 Uhr im Kreishaus Grevenbroich, Auf der Schanze. Einlass ist ab 17.30 Uhr. Aus lokaler Sicht dürfte für den „südlichen Wahlkreis“ die entscheidende Frage sein, ob der in Zukunft von drei Abgeordneten vertreten sein wird. Hermann Gröhe ist die Nummer eins der CDU-Landesliste. Bijan Djir-Sarai ist bei der FDP ebenfalls gut abgesichert. Daniel Rinkert von der SPD muss für seine Partei auf ein Stimmergebnis zwischen 22 und 32 Prozent hoffen. Dann, so wurde in der Parteizentrale errechnet, kann er wohl auch die Koffer für Berlin packen.

Dabei agierten alle drei im Wahlkampf sehr unterschiedlich. Hermann Gröhe als Bundes-Gesundheitsminister und nordrhein-westfälischer Spitzenkandidat war natürlich landes- und bundesweit im Einsatz, konnte nicht bei jedem Termin vor Ort antreten. Dafür bringt er jedoch den Vorteil ein, schon einiges bewegt zu haben.

Herausforderer Daniel Rinkert zeigte sich rhetorisch bestens geschult und konnte alle Werbeslogans seiner Partei – mit Emphase – ablassen. Bei der letzten großen Sechser-Runde (im Erasmus-Gymnasium in Grevenbroich) strahlte der SPD-Kandidat eine Lust am fröhlich-freien Debattieren aus, worunter dann am Ende doch die Ernsthaftigkeit ein wenig leiden musste.

Bijan Djir-Sarai, der in der Schule den größten Applaus bekam, kann natürlich bei Themen wie Integration und Digitalisierung mit Tiefgang argumentieren. Er leidet aber (wie fast alle liberalen Kandidaten) darunter, dass der FDP-Wahlkampf zu 99 Prozent auf Christian Lindner zugeschnitten ist. Und der neue Stil scheint sich auch schon ein wenig abgenutzt zu haben ...

Peter Gehrmann („Grüne“), Roland Sperling („Linke“) und Dirk Helmut Kranefuß (AfD) sind „nur“ Zählkandidaten für ihre jeweiligen Parteien. Wobei gerade Gehrmann in seiner gleich in mehreren Fragen deutlich gewordenen Zerrissenheit ein besonders hohes Maß an Authentizität ausstrahlen konnte. Ein „Grüner“, ein überzeugter „Grüner“, jenseits aller Schablonen ...

Gerhard Müller

(Kurier-Verlag)
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