Bürger sauer Diskussion mit ganz harten Bandagen

Barrenstein · Die Dramaturgie der Barrensteiner Bürger-Versammlung in Sachen Umleitungsplanung stimmte nicht (lesen Sie auch den nebenstehenden Kommentar). Die Vertreter des Rathauses sorgten so quasi dafür, dass die "Volksseele" erst so recht ins Kochen geriet.

 Michael Pfeiffer und Leo Oehmen haben den Protest der Barrensteiner Bürger formiert. „Einen Plan B? Den gibt es doch nicht. Die Stadt macht es sich zu einfach“, machte Oehmen deutlich. Und er maß nach: Die L 69 (Wevelinghoven — Widdeshoven) ist 5,30 Meter breit. In den Augen der Stadt zu schmal für Lkw-Begegnungsverkehr. Die Straße am „Gut Nobisrath“ entlang ist 5,60 Meter. Das reicht der Stadt für Lkw-Begegnung. Und die Muchhausener Straße innerorts ist 5,70 Meter breit. Genug für Lkw-Begegnung auch bei haltenden oder parkenden Pkw. Für Leo Oehmen eine nicht gerade schlüssige Betrachtungsweise. Und Michael Pfeiffer wandte sich direkt an den Bürgermeister: „Wenn die Muchhausener Straße nach der Umleitung so beschädigt ist, dass sie saniert werden muss, sind wir nicht bereit die Anliegergebühren dafür zu bezahlen.“

Michael Pfeiffer und Leo Oehmen haben den Protest der Barrensteiner Bürger formiert. „Einen Plan B? Den gibt es doch nicht. Die Stadt macht es sich zu einfach“, machte Oehmen deutlich. Und er maß nach: Die L 69 (Wevelinghoven — Widdeshoven) ist 5,30 Meter breit. In den Augen der Stadt zu schmal für Lkw-Begegnungsverkehr. Die Straße am „Gut Nobisrath“ entlang ist 5,60 Meter. Das reicht der Stadt für Lkw-Begegnung. Und die Muchhausener Straße innerorts ist 5,70 Meter breit. Genug für Lkw-Begegnung auch bei haltenden oder parkenden Pkw. Für Leo Oehmen eine nicht gerade schlüssige Betrachtungsweise. Und Michael Pfeiffer wandte sich direkt an den Bürgermeister: „Wenn die Muchhausener Straße nach der Umleitung so beschädigt ist, dass sie saniert werden muss, sind wir nicht bereit die Anliegergebühren dafür zu bezahlen.“

Foto: Foto: .gpm.

Am Ende standen dann aber doch ein paar Ideen, die des ruhigen Überdenkens wert sind ...

Die einzige Alternative zum vorliegenden Umleitungskonzept, das den kompletten Verkehr aus Richtung Neuss mitten durch das Herz des Dorfes Barrenstein leiten soll, sei — und das betonte Bürgermeister Klaus Krützen gleich mehrfach — den kompletten Umbau der L 240, der ja zum Wohle und zum Schutz der Langwadener Bürger angestoßen worden sei, wieder abzublasen. Das sei aber unsolidarisch und komme deshalb auch für ihn absolut nicht in Frage.

"Wenn eh alles beschlossen und unumstößlich ist, warum dann eine Bürger-Versammlung?", fragten viele Barrensteiner erbost.

Nun, immerhin gibt es noch viele Dinge, die im Detail zu regeln sind. Und auch zwei grundsätzliche Fragen standen bei der Versammlung im Raum: Ist es möglich, Barrenstein dadurch zu schonen, dass man eine Umleitungsstrecke über Feldwege am Ort entlang vorgibt? In Nievenheim zum Beispiel ging man bei einer Großbaustelle genau diesen Weg: Der Feldweg wurde ertüchtigt und der ganze Verkehr wurde aus dem Ort rausgehalten.

Die andere Frage: Würde während der Bauphase (von fünf Monaten ist die Rede) eine Einbahnstraßenreglung in Barrenstein mehr Sicherheit bringen? Dann müssten natürlich die Anwohner der Wevelinghovener Straße einen großen Bogen fahren, um zur örtlichen Imbissbude zu kommen.

Ursula Hauguth, Nahverkehrsexpertin der Stadt, sagte zu, das mit den Feldwegen überprüfen zu lassen.

Umgekehrt machte sie aber auch deutlich, dass sie von den Barrensteiner Bürgern eine Stellungnahme zu einer innerörtlichen Einbahnstraßen-Regelung erwarte.

Halte- und Parkverbote an Muchhausener und Wevelinghovener Straße, 30-Stundenkilometer im Ortskern, Poller und Blumenkübel auf den Gehwegen sollen, so Hauguth, helfen, die Barrensteiner zu schützen. "Wenn es nicht funktioniert, wird nach gebessert", versprach sie.

Sie könne sich zum Beispiel vorstellen, dass nach Bedarf ein zusätzlicher Fußgängerüberweg zeitweise eingerichtet wird.

Allerdings: Während der Umleitungsphase entfällt das Nachtfahrverbot für Lkw (von 21 bis 6 Uhr). Dass sei auf einer Kreisstraße nicht aufrechtzuerhalten.

Dezernent Florian Herpel beantwortete die weiteren Bürgerfragen eher lakonisch: Lärmschutz würde durch das vorgegebene Tempo erreicht. Durch das Halteverbot würde zudem nicht so häufig gebremst (... es sei denn, an der Stopp-Straße würde sich ein Rückstau bilden; Anm. d. Red.).

Eine Feinstaubbelastung ergebe sich nicht, weil die im Jahresmittel errechnet würde, die Umleitung aber nur fünf Monate stehen würde. Und was die Parkprobleme derjenigen angehe, die an der Muchhausener Straße weder Garagen noch Parkplätze auf dem Grundstück hätten, nun "da werden sich schnell Abläufe einspielen."

(Kurier-Verlag)
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