Hans Bohnen und Heinz-Gerd Schmitz: Warum die „KHS“ was Besonderes war

Grevenbroich · Das Jubiläums- (und Abschieds)-Fest der Katholischen Hauptschule beginnt wie berichtet am 29. Juni ab 19 Uhr auf dem Schulgelände. 50 bewegende und erfolgreiche Jahre sollen dann gewürdigt werden. Und in der Tat: Die in diesem Sommer auslaufende Schule hatte viele Besonderheiten – zum Wohle der Schüler – zu bieten.

 Winfried Krüger (rechts) war der erste Leiter der Katholischen Hauptschule, die in diesem Sommer ihre Türen für immer schließt. Das Bild entstand in den ersten Jahren.

Winfried Krüger (rechts) war der erste Leiter der Katholischen Hauptschule, die in diesem Sommer ihre Türen für immer schließt. Das Bild entstand in den ersten Jahren.

„In unserer Schule gab es immer schon eine größere Nähe zwischen den Schülern und Lehrern. Oft besuchten die Pädagogen ihre Schützlinge zu Hause oder trafen sich auch nachmittags. Und das alles, um ihnen zu helfen, dass sie lernen, ihr Leben erfolgreich zu gestalten. Das wäre in einem größeren System nicht möglich gewesen.“ Heinz-Gerd Schmitz merkt man die Begeisterung für „seine“ Hauptschule, die er seit vielen Jahren leitet, und die Wehmut an, jetzt deren „Abwicklung“ organisieren zu müssen.

Dabei war es stets Ziel der Schule, „alle unsere Schüler mitnehmen zu können.“ Und so wurden unterschiedliche Konzepte entwickelt. „BuS“ zum Beispiel.

Bei „Beruf und Schule“ ging es darum, einen Abschluss nach Klasse 9 zu ermöglichen und gleichzeitig ein „Berufsfähigkeit“ zu erreichen. So konnten die Teilnehmer ein Jahr lang an zwei Tagen in der Woche ins Berufsleben hinein schnuppern. „Wir wollten so auch dem Letzten noch eine Chance geben. Zweimal in der Woche aus der Penne raus – das kommt schulmüden Kindern natürlich entgegen“, so Schmitz. Ein anderes Modell war die „Praktikum plus Klasse“, die eine wahre Erfolgsgeschichte war: 90 Prozent der Schüler konnten direkt in einen Ausbildungsvertrag vermittelt werden, betont Hans-Gerd Schmitz nicht ohne Stolz. Es gab aber auch ganz andere Projekte: Unvergessen ist die Tradition der Ski-Kurse in St. Jakob in Südtirol. „Fünfzigmal zehn Tage waren wir unterwegs“, rechnet Hans Bohnen, ehemaliger Leiter der Parkstraßen-Schule, vor. Man sei also 500 Tage nicht in der Schule gewesen, strahlt er spitzbübisch. Inzwischen hat die nachrückende Gesamtschule diese Tradition übernommen.

Über die Jahre wurden auch 20 Fahrrad-Wallfahrten gemacht (mit Übernachtung in einer Jugendherberge). Einer der Gesprächspartner war Rainer Maria Woelki, lange bevor er zum Kardinal berufen wurde. Und natürlich wurde für Kinder in Not gesammelt. Insgesamt konnten über 500.000 Euro an gemeinnützige Stellen weitergeleitet werden.

„Wir haben uns immer sehr engagiert. Und es hat sich gelohnt“, resümiert Schmitz mit einem zufriedenen Lächeln. Und Hans Bohnen ergänzt: „Wenn Ihr Erfolge haben wollt, müsst Ihr 133 Prozent geben“, habe ihm ein anderer Schulleiter in jungen Jahren gesagt. Genau das sei immer die Devise an der Katholischen Hauptschule gewesen ...

Gerhard Müller

(Kurier-Verlag)
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