Morgen: Welttag des Wassers Schonend mit der wertvollen Ressource umgehen

Grevenbroich · Am morgigen 22. März ist „Welttag des Wassers“. Ines Willner, Leiterin des Amtes für Umweltschutz des Rhein-Kreises, gibt anlässlich des Aktionstages, zu dem die Vereinten Nationen seit 1993 alljährlich aufrufen, Tipps, wie die Bürger einen aktiven Beitrag zum Schutz des Wassers leisten können.

 Ines Willner vom Rhein-Kreis Neuss.

Ines Willner vom Rhein-Kreis Neuss.

Foto: RKN.

„Wasser ist unsere wertvollste Ressource und Lebensgrundlage für Mensch und Tier. Deshalb ist es wichtig, sorgsam damit umzugehen“, betont Willner.

Zum Schutz der Wasserressourcen kann jeder durch wirkungsvolle Maßnahmen im Alltag beitragen. „Das fängt bei der bewussten Verwendung von Wasser an und bedeutet auch, dass Medikamente und Schadstoffe sachgerecht entsorgt werden und beispielsweise nicht in die Toilette gehören“, erklärt Willner.

Eine besondere Bedeutung gewinnt der bewusste Umgang mit Wasser auch vor dem Hintergrund des Klimawandels. „Gartenbesitzer sollten sich beispielsweise mit der Frage beschäftigen, ob und wie sich die Bepflanzung und die Pflege des eigenen Gartens ändern lassen, um mit weniger Bewässerungswasser auszukommen“, sagt Willner.

„Für den Pflanzenschutz im Garten kann zudem auf künstlich hergestellte Düngemittel und Pflanzenbehandlungsmittel verzichtet und auf ökologische Lösungen zurückgegriffen werden. Im Winter ist dem Einsatz von Granulat der Vorzug vor Streusalz zu geben.“

Die Leiterin des Amtes für Umweltschutz weist zudem auf die Bedeutung von Grünflächen hin. „Sie dienen nicht nur als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, sondern auch als Rückhalteflächen bei Starkniederschlägen. Zugleich wird die ortsnahe Versickerung von Niederschlagswasser gefördert.“

Hinzu komme, dass sich Grünflächen bei Hitze nicht so stark aufheizen wie versiegelte Flächen. „Es lohnt sich auch unter diesem Gesichtspunkt, über eine Entsiegelung nachzudenken“, sagt Willner. „Jeder Quadratmeter entsiegelter Fläche zählt zudem doppelt, da einerseits der öffentliche Kanal entlastet und andererseits die zu zahlende Niederschlagswassergebühr verringert werden kann.“

Ines Willner rückt den nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser in allen Bereichen in den Blick. Zwar sei die Verfügbarkeit von ausreichend Wasser in einwandfreier Qualität für die Menschen im Rhein-Kreis eine Selbstverständlichkeit. „Das gilt aber nicht für alle Menschen auf dem Planeten. Außerdem führt der Klimawandel sowohl bei uns in Nordrhein-Westfalen als auch global zu zunehmenden Hitze- und Trockenperioden. Zu wenige Niederschläge stressen die Trinkwasserressourcen, weil die Grundwasserneubildung beeinträchtigt wird und die oberirdischen Gewässer vielerorts nicht einmal eine Mindestwasserführung haben“, sagt Willner. „Auch im Rhein-Kreis haben viele Gewässer keinen Grundwasserkontakt und Gewässerabschnitte fallen insbesondere in Trockenzeiten trocken.“

Der Klimawandel stellt die Bewirtschaftung der Gewässer und die Wasserversorgung generell vor große Herausforderungen. Willner weist darauf hin, dass die zurückliegenden Jahre mit Hitze- und Trockenjahren, die Hochwasserkatastrophe vor drei Jahren, aber auch die anhaltenden Niederschläge in den vergangenen Monaten gezeigt haben, dass durch den Klimawandel bedingte Wetterextreme im Land und im Rhein-Kreis zunehmen.

„Über längere Zeiträume fällt zu wenig Niederschlag, gefolgt von aktuell über mehrere Monate hinweg auftretenden ergiebigen Niederschlägen. Die Folgen spüren wir auch im Rhein-Kreis“, erklärt Willner. „Im Korschenbroicher Raum haben wir aktuell noch sehr hohe Grundwasserstände. Die unter der Regie des Erft-Verbandes laufenden Grundwasserkappungsmaßnahmen geraten aufgrund eines bisher nicht dagewesenen Lastfalls an ihre Grenzen. Das Amt für Umweltschutz steht mit dem Erftverband, dem Niersverband und der Stadt Korschenbroich in engem Austausch.“

(-ekG.)
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