Parkett splittert – Ungeeignet für nackte Füße und Rutsche-Söckchen

Orken · Der TV Orken, einer der größten und selbstständigsten Vereine in Grevenbroich, steht vor einen echten Kraftanstrengung. Dabei gilt es diesmal aber ein finanzielles Gewicht zu stemmen.

Die alte Halle am „Türling“ wurde 1961 eingeweiht. Schon damals war der TV Orken Eigentümer. „Wir waren – mit Gustorf – der erste Verein, der eine eigene Turnhalle hatte“, so Vorsitzender Heinz-Peter Korte. Aus dieser Zeit stammt noch der Hallenboden in klassischem Parkett. „Der wurde mehrfach abgezogen, lackiert und versiegelt. Nach jetzt 55 Jahren ist er aber eine echte Gefahrenquelle geworden“, so Korte weiter.

Vor allem die kleinen Kinder mit ihren Rutsche-Söckchen und die Kampfsportler mit ihren nackten Füßen bleiben in den Spalten hängen. Schlimmer noch: Sie fangen sich immer wieder Splitter.

Jetzt soll der Boden also erneuert und in modernen Kunststoff (mit Schwingboden) ausgebaut werden. Das kostet rund 30.000 Euro. Und der TV Orken darf auf keinerlei Zuschüsse hoffen. Korte: „Wir müssen versuchen, alles aus den Rücklagen und aus Spendengeldern zu decken.“

Ein paar Euro könne man dadurch sparen, dass der Vorstand die Ärmel aufkrempele und den alten Boden eigenhändig herausreißen werde. Dann muss der Untergrund allerdings fachmännisch nivelliert und aufgebaut werden. Beginn soll am 20. April sein; Korte rechnet mit einer Bauzeit von vier, fünf Wochen.

In dieser Zeit wird das ein oder andere Sportangebot sicherlich ausfallen müssen. Zwar könne einiges in die neue Halle oder (notdürftig) in den Mitteltrakt verlegt werden, aber hier gelte es noch zu organisieren. Umso schwieriger übrigens, weil die Halle auch in den Vormittagsstunden eifrig (unter anderem von der Katholischen Hauptschule) genutzt wird. „Die müssen sich dann auch was einfallen lassen“, seufzt Korte, der mit der Stadt noch mal über eine Ausweichhalle verhandeln will.

Da der laufende Betrieb kostendeckend läuft, gibt es auch ein kleines Polster, das genutzt werden soll. Auch die Kött-Briefe an Unternehmen und Banken sind raus. Zudem plant die Vereinsjugend für den März einen „sponsored walk“ und für den November einen Weihnachtsbasar, für den jetzt schon fleißig gestrickt und gebastelt wird. Der große Rest kann aber nur durch Spenden gedeckt werden. Ansprechpartner ist hier der Vorsitzende höchstpersönlich, der anmerkt: Wenn der neue Hallenboden finanziert ist, „dann sind wir blank.“

Gerhard Müller

(Kurier-Verlag)
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