RWE-Tochter„Amprion“ gibt der Braunkohle „vielleicht noch zehn, fünfzehn Jahre“ ..!

Grevenbroich · Das Unternehmen „Amprion“ kam in Person von Torsten Mikschaitis in die jüngste Sitzung des Grevenbroicher Rates, um einen Sachstandsbericht in Sachen „Konverter“ zu geben. Wirklich interessant aber war, was er so in den Nebensätzen sagte.

Zum eigentlichen Thema führte er aus, dass „Amprion“ 80 Prozent der Kaarster „Dreiecksfläche“ gekauft habe und das man auf das „Zielabweichungsverfahren“ vertraue. „Wir gehen davon aus, dass das regelbar ist“, sagte er den Politikern. Zudem wolle das Unternehmen kurzfristig „schlüsselfertige Konverter“ europaweit ausschreiben (Auftragsvergabe Mitte der Jahres).

Dabei sollten die Transformatoren eingehaust und die Lüfteranlage zwischen die beiden geplanten Hallen positioniert werden. Wissenschaftler hätten errechnet, dass „in 500 Meter Entfernung die Beschallung auf 30 Dezibel abgefallen“ sei, versprach Mikschaitis. Außerdem seien Sichtschutz- und Kompensationspflanzungen vorgesehen, die weitere Dezibel abfangen würden.

Einzige Alternative sei der „Gohrpunkt“ östlich von Widdeshoven. Man sei aber sehr zuversichtlich, „das das mit der Umwidmung funktioniert.“ Und: „Alle Grenzwerte werden bereits am Anlagenzaun eingehalten. Es bestehen also überhaupt keine Gefahren.“

Auch beim Ultranet, dass auch über Grevenbroicher Stadtgebiet hinweg den Norden mit dem Süden der Republik verbinden soll, steht „Amprion“ unter Zeitdruck: „Wir sind verlegen darum, die Strecke so schnell wie möglich in Betrieb zu nehmen“, so Mikschaitis. 2019 gehe das Atomkraftwerk in Phillipsburg vom Netz und dann müsse die „Stromautobahn“ stehen.

„Das konventionelle Netz kann die Energiemengen nicht aufnehmen“, so der Unternehmensvertreter. Außerdem müsse mitunter „Blindleistung“ gefahren werden, um die Netze zu stabilisieren. Und das gelte auch in einer „Nach-Braunkohle“-Zeit; auch dann werde der Konverter gebraucht.

Wann diese Zeit beginnt, auch das hatte Torsten Mikschaitis klare Vorstellungen: „Wenn die Braunkohle in zehn, 15 Jahren nicht mehr da ist“, formulierte er: 2025 bis 2030 also.

Interessant: „Amprion“ gehört zu 74,9 Prozent diversen Fonds, „sich sich aber nicht ins Tagesgeschäft einmischen“, so Mikschaitis. Die restlichen 25,1 Prozent gehört dem RWE.

Das ist damit im Umkehrschluss für das Tagesgeschäft verantwortlich. Und plant also Braunkohle selbst nur noch bis 2030.

Gerhard Müller

(Kurier-Verlag)
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