Stef und Eva Schoetzau sind auf großer Tour „Jetzt haben wir Europa als Garten vor der Tür“

Barrenstein · Die Idee entstand auf der Rückfahrt von der „Baby-Pinkel-Party“, die Bruder Max für seinen zweiten Sohn Paul gab: Man ist so eingebunden. Was wäre, wenn ... „Dann würden wir auf Reisen gehen“, lautete die Antwort von Stef und Eva Schoetzau. Anfang April starten die beiden ...

Leben auf kleinstem Raum: Stefanie und Eva Schoetzau in ihrem Camper-Van wollen Europa erobern.

Leben auf kleinstem Raum: Stefanie und Eva Schoetzau in ihrem Camper-Van wollen Europa erobern.

Foto: KV./Gerhard P. Müller

Und sie machten ernst: 2015 hatten sie sich ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus in Hülchrath gekauft, das sie anschließend von Grund auf sanierten und ausbauten. Das wurde jetzt verkauft; die Schlüsselübergabe war Ende Februar.

Vorher mussten Möbel und Klamotten verkauft werden. Am Ende bleiben vier Umzugskartons und zwei Gitarren, die jetzt bei Stefanies Eltern eingelagert wurden. Dort in Barrenstein verbrachten sie auch die letzten Wochen. Der Camper-Van stand dabei zeitweise schon draußen vor der Tür.

Das ist ein „Globe-Traveler“ von einem Hersteller aus Krakau, der einen doppelten Boden bietet und damit auch wintertauglich ist. Sie kauften ihn quasi vom Messestand weg.

Allerdings schießt der „Globe“ derzeit noch ein wenig über das Ziel der beiden hinaus: „Wir wollen nicht möglichst viele Länder in möglichst kurzer Zeit bereisen, sondern wir wollen die Zeit einfach genießen“, strahlt Stefanie Schoetzau. Los gehen soll es Anfang April in Italien.

Das erste Ziel ist eine Esel- und Alpaka-Farm am Comer See. Was danach kommt, ist offen. „Dann geht´s dahin, wo es warm ist“, ergänzt Eva Schoetzau. Und: „Wir reisen, bis uns die Lust aufs Reisen oder das Geld ausgeht.“ Plan B im letzteren Fall: Beide kommen aus Berufszweigen (Personalentwicklung und Unternehmensberatung), bei denen man auch per Internet arbeiten kann. Aber das wird erst akut, wenn die gesetzte Grenze in der Reserve erreicht ist.

Tag und Nacht auf so engem Raum zusammen zu sein, birgt natürlich auch Risiken: „Wir sind kein Paar, das zum Streiten neigt“, betont Stefanie. Und Eva ergänzt lachend: „Zur Not haben wir vor der Tür ein großes Wohnzimmer – der eine rechts, der andere links.“

Ende Juni wollen sie sich mit Freunden in Nizza treffen. Im August kommen sie für eine Hochzeit noch einmal zurück ins Rheinland. Danach könnte es nach Kroatien, Mazedonien oder Griechenland gehen. Sie haben aber auch „totale Lust auf die Britischen Inseln und auf Skandinavien“.

Allerdings betonen die beiden: „Wir suchen nicht das Risiko.“ Deshalb sprechen sie auch nicht von anderen Kontinenten, sondern strahlen: „Jetzt haben wir Europa als Garten vor der Tür.“

Und: „Ich habe die Vermutung, dass es uns irgendwann wieder in die Heimat zieht. Im Zweifelsfall aber kommt die Familie zu uns.“

(Gerhard P. Müller)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Vier Festnahmen
Ermittlungskommission geht gegen mutmaßliche Drogendealer vor Vier Festnahmen