Theater im Museum: „Nipple Jesus“ rechnet mit dem Kunstbetrieb ab

Grevenbroich · Das vom Fachbereich Kultur der Stadt Grevenbroich in Zusammenarbeit mit dem Rheinischen Landestheater in 2014 initiierte Veranstaltungsprogramm „TiM –Theater im Museum“ startet am 27. September in die sechste Spielzeit.

 Die Weisheiten des „Doktor Faustus“ werden diesmal als Puppenspiel an die Erwachsenenwelt weiter gegeben.

Die Weisheiten des „Doktor Faustus“ werden diesmal als Puppenspiel an die Erwachsenenwelt weiter gegeben.

Foto: Fotos: SGV

Die individuell zugeschnittene Reihe wird vom Rhein-Kreis bezuschusst. Veranstaltungsort ist das „Museum der Niederrheinischen Seele“ in der „Villa Erckens“. In dieser Saison gibt es wieder die Möglichkeit ein Abonnement für 50 Euro zu erwerben. Am 27. September 2018 heißt es um 20 Uhr als Startschuss: „Leo Ferré – Liebe und Anarchie“. Léo Ferré war einer der bedeutendsten Chansonniers des 20. Jahrhunderts.

In Frankreich überaus populär gilt Ferré hierzulande als Geheimtipp. So wurden seine Chansons bislang kaum ins Deutsche übertragen. Rainer Scharenberg, begleitet von Henning Beckmann und Wolfgang Proppe, singt nun eigene Übersetzungen und den faszinierenden Poeten, Musiker und auch Anarchisten Léo Ferré vor. Am 20. Dezember steht dann um 20 Uhr „Nipple Jesus“ von Nick Hornby auf dem Programm. Dave hat einen neuen Job. Früher war er Türsteher eines Clubs, doch er hat seiner Freundin versprochen, etwas Ungefährlicheres zu machen. Jetzt arbeitet er im Museum und passt auf Kunst auf. Sein erster Einsatz ist eine Herausforderung: Er soll eine sehr spezielle Jesusdarstellung bewachen. Der Monolog aus der Feder von Bestseller-Autor Nick Hornby ist eine geistreiche Auseinandersetzung mit den Untiefen des Kulturbetriebs aus der Perspektive des gesunden Menschenverstandes. Am 7. Februar um 20 Uhr startet „Die Höllenfahrt des Dr. Faust“, gespielt von den „Koblenzer Puppenspielen“. Dr. Faust ist einer, der mit den Konventionen brechen will, nach etwas „Höherem“ sucht, dafür sein Leben wagt und in sinnloser Lebensgier an die Grenzen des Seins gelangt. Das Streben nach Freiheit erweist sich bei diesem Faust als Verdruss am Luxus mit der Folge des Untergangs. Denn Mephistopheles ist in uns, lässt uns Lebenssünden begehen. – Am 14. März geht es um 20 Uhr mit „Anna brennt – und Freude auch“. Ob als Betthupferl für Frühschläfer oder als Startrampe für Nachtschwärmer: die neue Afterwork-Late-Night-Show präsentiert Songs und Szenen, Trash und Talk, Philosophie für alle, Chansons mit Charme, Lieblingsplatten und schlechteste Witze aller Zeiten! Am 23. Mai um 20 Uhr gibt es dann „Tauwetter“ mit Liedern von Manfred Krug und Konstantin Wecker vorgetragen von Peter Waros und Rainer Scharenberg. Deutschland als es noch ein geteiltes Land war: Eine Mauer teilte es in zwei Hälften. Die eine versprach Wohlstand für alle, die andere grenzenlose Solidarität. Doch links und rechts der Mauer war die Liebe ein Thema, das alle vereint. Von ihr sangen zwei Idole: Manfred Krug und auch Konstantin Wecker. Waren sie es, die die Mauer zum Schmelzen gebracht haben? Abonnementbestellungen können ab sofort unter 02181/608- 656 oder

kultur@grevenbroich.de

erfolgen. Ein Abonnement für alle fünf Veranstaltungen ist zum Preis von 50 Euro in der „Villa Erckens“ erhältlich.

Einzelkarten sind ebenfalls ab sofort erhältlich. Vorverkaufsstellen für Einzelkarten sind die „Villa Erckens“, „Schön und Gut“ an der Bahnstraße sowie die Stadtbücherei auf der Stadtparkinsel.

(Kurier-Verlag)
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