Besondere Spendenfahrt: „Ein Unimog ist Gold wert“

Hülchrath · Für das Team des Hülchrather Unternehmens „TDA-HR-Software-Entwicklungs GmbH“ war von Anfang an klar, dass mit Putins Angriff auf die Ukraine vor Ort schnell Hilfe benötigt wird. Bereits kurz nach Ausbruch des Krieges wurden erste Flüchtlinge in Wohnungen des Betriebs untergebracht.

 Der Unimog wurde in eine mobile Kommandozentrale verwandelt.

Der Unimog wurde in eine mobile Kommandozentrale verwandelt.

Foto: privat

So entstand schließlich ein reger Austausch mit einer Gruppe Ukrainer aus Winnyzja, die sich unter anderem mit der Verteilung von Hilfsgütern in ihrer Heimat einsetzen. Hilfsgüter kommen seither auch zahlreich aus Hülchrath, wie Auszubildender Armando Schmitz verrät: „Ich bin seit Mai hier und von Anfang wurde kommuniziert, dass das Unternehmen in der Ukraine-Hilfe engagiert ist. Die erste Lieferung gab es schon ein bis zwei Monate nach Kriegsbeginn.“

Für den 20-Jährigen war es überhaupt keine Frage, dass auch er sich engagieren wird. Nun steht er seinem Chef bei der Planung und Organisation tatkräftig zur Seite und ist selbst bei Spenden-Transporten in Richtung Ukraine dabei.

Das Besondere: Neben Essenskonserven, Hygieneartikeln, Medikamenten und Kleidung sowie Rollstühlen oder Rollatoren bringt das Team auch geländegängige Wagen zu ihren Kontaktpersonen.

Diese werden vor Ort meist umlackiert – in Tarnfarben – und die Innenausstattung den Bedürfnissen angepasst. Ein Highlight war dabei ein Unimog, erklärt Schmitz: „Den findet man nicht an jeder Ecke, so was ist Gold wert!“

In einem Videoanruf wurde den Hülchrathern gezeigt, was aus dem Fahrzeug in Eigenregie entstanden ist. „Er ist zu einer mobilen Kommandostation mit diverser Technik umgebaut“, berichtet der Azubi immer noch staunend. Das Team hofft nun, noch einmal solch einen Wagen zu finden. Durch die vielen Eindrücke der ukrainischen Kontakte und seiner ersten Tour im Juni, die bis kurz vor die ukrainische Grenze ging, sei ihm übrigens erst richtig vor Augen geführt geworden, wie ernst die Lage ist. „Man sitzt 20 Kilometer von der Grenze in einem polnischen Gasthof, drumherum Felder und kleine Häuschen. Da denkt man sich, wir sitzen entspannt beim Kaffee und es ist möglich, dass ein paar Kilometer weiter ein Angriff stattfinden könnte, da wird einem anders“, blickt er zurück.

Für Armando Schmitz wird es im August auf seine zweite Tour gehen, bei der die Hilfsgüter dann circa 50 Kilometer weit über die ukrainische Grenze gebracht werden sollen.

Wer das Team mit Spenden unterstützen möchte, kann sich gerne an Armando Schmitz, verwaltung@tda-hr.de, wenden oder die Hilfsgüter in Hülchrath, „Zur Post“ an der Herzogstraße, abgeben. Geldspenden werden per Paypal an ukraine@tda-hr.de angenommen. ­ „Die Spender werden bestmöglich informiert, wo ihre Spenden hingehen und was damit geschieht“, verspricht Schmitz.

(Daniela Furth)
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