Nach elf Jahren Planung geht es los

Hülchrath · Ende September erhielt die Kirchengemeinde die Baugenehmigung für den Neubau einer neuen Pfeifenorgel. Am 27. September konnte der Kirchenvorstand den Auftrag zum Bau der neuen Orgel an die Firma Weimbs in Hellenthal / Eifel erteilen.

Die Kosten der Anschaffung belaufen sich auf etwa 220.000 Euro.

Hülchrath. Die Kirchengemeinde hat in elf Jahren von der ersten Idee zur Neuanschaffung bis jetzt 130.000 Euro durch diverse Veranstaltungen und Spenden aufgebracht. Das Erzbistum hat einen Zuschuss vom mindestens 40.000 Euro in Aussicht gestellt. Die derzeitige bestehende Finanzlücke von 50.000 Euro muss durch eine Beleihung des Fabrikfonds der Pfarrgemeinde geschlossen werden. Der erforderliche Betrag zur Tilgung der Beleihung muss innerhalb von zehn Jahren durch die Pfarrgemeinde und weiteren Aktivitäten des Orgelbauvereins sichergestellt werden. Die neue Orgel hat zwei Manuale und zwölf Register. Dazu kommt noch ein Schwellwerk (etwa wie ein Lautstärkeregler), das ermöglicht, den Orgelklang der Anzahl der Kirchenbesucher beziehungsweise der Chorbegleitung anzupassen. Die Klang (Stimmung beziehungsweise Registerauswahl) entspricht einer französischen Orgel.

Der Neubau der Orgel sieht eine Erweiterung auf insgesamt 16 Register vor, die ohne große Umbauten oder Eingriffe in das Orgelgehäuse nachgerüstet werden können. (Das wird dann noch Zukunft sein.) Die Bauzeit des neuen Instruments ist auf maximal 40 Monate geplant. Der Neubau ersetzt die akustisch und technisch marode, ursprünglich aus dem Jahr 1840 stammende Orgel der Pfarrkirche, die in der Zwischenzeit abgebaut und nach Polen/Stettin verkauft wurde.

Die Anschaffung der Orgel ist ein Kraftakt, zu dem sich die ganze Gemeinde und viele Bürger bekennen. Schließlich bildet die kleine Kirche nicht nur den Mittelpunkt des religiösen Lebens, sondern mit ihren Konzerten und Veranstaltungen und den hier auftretenden Ensembles und Chören auch einen starken kulturellen Anziehungspunkt. Die Pfarre St. Sebastianus und der Ort Hülchrath besitzen damit eine zentrale, musikalische Bedeutung im Bereich der Stadt Grevenbroich und stellen mit ihren vielfältigen Darbietungen einen wichtigen Baustein im kulturellen Leben der gesamten Stadt Grevenbroich dar.

Meilensteine zum Orgelbau:
— Die Idee wurde 2005 im September auf dem Pfarrfest geboren
— 2006 erfolgte der Beschluss des Kirchenvorstand zur Anschaffung einer neuen Pfeifenorgel
— Zuerst bildete sich ein Arbeitskreis der Pfarre
— Am 6. Juli Gründung des Orgelbauvereins
— September 2016 Baugenehmigung und Beauftragung einer neuen Orgel.

Neben Benefizveranstaltungen wie Musik unter Sternen, erstmals 2006, den Konzerten der Reihe Kunst und Musik und "RKKR" Rotarischer-Kammermusik-Kreis-Rheinland, Liederabende, den Hubertusmessen, Ü40 Party Rock für die Orgel in den Kasematten von Schoss Hülchrath, Orgelherbst sowie anderen künstlerischen und musikalischen Aktionen zu Gunsten der Orgel ist die Pfarrgemeinde neben der monatlichen Kollekte immer noch und vor allem auch auf Spenden zur weiteren Finanzierung der Orgel angewiesen. Weitere Informationen zum Orgelprojekt unter. http://orgelspenden.de/

Zurzeit wird die Kirche St. Sebastianus Hülchrath mit einem Kostenaufwand von rund 110.00 Euro saniert. Das bedeutet, dass der Kirchenraum komplett ausgeräumt wird. Anschließend wird ein Gerüst im Innenraum aufgebaut. Vorhandene Risse im Deckengewölbe werden von einer Fachfirma Instand gesetzt. Der Innenraum bekommt einen kompletten neuen Anstrich. Das Mosaik wird gereinigt und die Innenraumbeleuchtung wird erneuert. Die Arbeiten sollen Mitte Dezember diesen Jahres abgeschlossen sein. In der Zwischenzeit findet der Gottesdienst im Sebastianushaus (ehemalige alte Kirche von Hülchrath 1737 bis 1912) statt. Besonderer Dank gilt Pastor Lorenz, der beide Vorhaben vorangetrieben hat und noch vor seiner Pensionierung auf dem Weg bringen konnte.

Auch wenn Pastor Heinz Theo Lorenz jetzt im verdienten Ruhestand ist und noch kein Nachfolger als leitender Pfarrer im Seelsorgebereich benannt ist, lohnt es sich solche großen Projekte durchzuführen. Trotz Globalisierung wird die Kirche auch in Zukunft für die Pfarrgemeinde der Dreh- und Angelpunkt sein, wo sich die Gemeinde und Bürger des Ortes zusammenfinden.

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