Neukirchens Edelknaben feiern Gold-Jubiläum (2) „Ich habe die weißen Kniestrümpfe schon gehasst“

Neukirchen · Das Edelknaben-Corps des Bürger-Schützen-Vereins Neukrichens war 1973 gerade gegründet, als wenig später dort Markus Wermke Mitglied wurde und mitmarschierte. Das 50-jährige Bestehen dieser Nachwuchs-Truppe organisierte er als Edelknabenbetreuer an führender Stelle mit. Dazwischen liegt ein ungewöhnlicher Lebensweg.

 Markus Wermke arbeitet gerne mit und für die Neukirchener Edelknaben.

Markus Wermke arbeitet gerne mit und für die Neukirchener Edelknaben.

Foto: BSV/KV./BSV/-gpm.

Markus Wermke war viele Jahre lang Haus- und Schwimmmeister im Neukirchener Hallenbad. „Unser Edelknaben-König Ben Duda hat bei mir auch das Schwimmen gelernt“, lächelt er. Als sich dort die Schließung abzeichnete, wechselte er in den Schuldienst: Mit vier Stunden fing er als Quereinsteiger an, inzwischen unterrichtet er in Vollzeit Turnen und Schwimmen an der Neukirchener und an der Frixheimer Grundschule.

„Die Kinder haben Freude daran, dass ich so locker bin“, strahlt er: „Ich bin ein anderer Lehrer, sage ich immer. In bin eben kein Studierter“.

Sein Engagement für den Neukirchener Nachwuchs brachte ihm dann auch das Amt des Edelknaben-Betreuers ein, das er 2017 von Rolf Arndt übernahm. 2018 ging Wermke zum ersten Mal mit den Mini-Schützen über die Straße.

Er selbst zählt zur neuen Fahnenkompanie – zusammen mit anderen aus den Familen Wermke und Duda. Grund war eine Wette, wie er am Rande des Interviews verriet: „Die alte Fahnenkompanie wollte sich damals auflösen. Die Mitglieder waren mit den Jahren zu alt geworden.“ Eigentlich schade, hieß es damals. Man forderte ihn heraus: Er solle fünf Leute finden, um den Zug zu erneuern und so zu erhalten. Das schaffte er – und der Zug ist bis zum heutigen Tage bestehen geblieben. Immerhin schon stolze elf Jahre lang.

Als Markus Wermke die Leitung der Edelknaben übernahm, änderte er recht bald deren Kleiderordnung: kurz Hosen und Kniestrümpfe wurden gegen lange, schwarze Jeans eingetauscht. „Damit die Jungs nicht mehr auf Straße rumzittern müssen“, begründet er. Immerhin wird in Neukirchen früh im Jahr Schützenfest gefeiert. Und da kann es erfarungsgemäß abends recht kühl werden.

Fast noch wichtiger: „Ich habe es schon gehasst, in weißen Kniestrümpfen zu gehen“, so Wermke. Heutzutage könne man keinen Grundschüler mehr zu deser Bekleidung überreden.

Der Ausstattungswechsel soll helfen, die Reihen der Edelknaben wieder zu füllen (siehe gesonderten Bericht).

(Gerhard P. Müller)
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