Osterspende für Madagaskar: damit Miody eine Chance hat

Grevenbroich · Zu Ostern hat sich die Lage auf Madagaskar etwas entspannt. „Die Wasserstände gehen zum Glück zurück“, sagt Tanja Höck, die Grevenbroicherin, die mit der Mobilen Hilfe Madagaskar vielen Menschen auf der afrikanischen Insel das Überleben erleichtert.

 Tanja Höck (links) wird mit dem Hebammen-Fahrzeug der Mobilen Madagaskar Hilfe in den Dörfern begeistert empfangen. Die medizinische Hilfe hat schon viele Menschenleben gerettet.

Tanja Höck (links) wird mit dem Hebammen-Fahrzeug der Mobilen Madagaskar Hilfe in den Dörfern begeistert empfangen. Die medizinische Hilfe hat schon viele Menschenleben gerettet.

Foto: Fotos: Mobile Madagaskar Hilfe

Aber dafür rücken andere Bedrohungen näher: Erkältungen, Lungenentzündungen, Gelenkprobleme und Durchfallerkrankungen.

Mitte März brachten viele Extra-Spenden den Menschen medizinische Hilfe und Hoffnung. Das Team der Mobilen Hilfe Madagaskar hat über 600 Patienten zusätzlich - neben dem normalen Programm, versorgt.

Dabei wird die Situation in den Sammellagern rauer. Frust, Hoffnungslosigkeit und extreme Umstände machen das Leben, das eh schon zu einer großen Herausforderung geworden ist, noch härter. Zum Glück hörte der Regen auf, eine große Hilfe. Allerdings waren die Wasserstände so hoch, dass eine Rückkehr in die „Zuhause“ noch nicht in Aussicht gestellt werden konnte. Dazu wurde es richtig kalt, das sind dann 20 Grad. Normal sind für diese Jahreszeit Temperaturen um die 27 bis 30 Grad. An zwei Tagen wurde der Routineeinsatz am See Mantasoa umgestaltet und ein Team mit einem Allrad, bepackt mit Koffern voller Medizin und Ausrüstung dorthin geschickt. Das Team nimmt eine einem Haus erst einmal provisorische seine Arbeit auf. So kann das Hebammenmobil mit einem Sonderteam in der Stadt an zwei Sammellagern arbeiten. Das Hebammenmobil erlebt derzeit einen riesigen Ansturm. Es werden viele Sondereinsätze mit zusätzlichem Personal gefahren. Auch auf der Krankenstation ist der Andrang größer als zu normalen Zeiten. Die Apotheken können kaum die benötigten Medikamente nachliefern.

Durchschnittlich werden für Medikamente sieben Euro pro Patient eingesetzt, möglich gemacht durch Spenden. Und es sind die kleinen Erfolgserlebnisse, die dem Team die Kraft zu Weitermachen geben. Wie zum Beispiel der eines Säuglingsmädchens, zu dem Tanja Höck gerufen wurden. Es kam am 2. März mit 2700 Gramm auf die Welt, am 18. März wog es nur noch 1870 Gramm. Dank der Hilfe der Hebamme nahm es bis zum 24. März auf 2230 Gramm zu. Jetzt kämpft es immer noch mit Krampfanfällen und einer Hirnhautentzündung um sein junges Leben. Tanja Höck unterstützt die bangende Familie mit Medikamenten, die deutsche Ärzte da gelassen haben. „Hoffentlich geht diese Krankheit gut aus, ich bete für das bedrohte Leben“, sagt Tanja Höck. Ohne die „Mobile Hilfe Madagaskar“ hätte die kleine Miody überhaupt keine Chance gehabt.

Bis jetzt konnte schon vielen Überschwemmungsopfern in Antananarivo geholfen werden. „Aber wir hoffen noch auf Spenden für 95 Leute. 95 mal sieben Euro, das schaffen wir“, setzt die Grevenbroicherin weiter auf Hilfe aus ihrer Heimat. Wer spenden möchte: Mobile Hilfe Madagaskar e.V., Konto 11418472 BLZ 79550000, Sparkasse Aschaffenburg, IBAN: DE05 7955 0000 0011 418472, BIC: BYLADEM1ASA

(Kurier-Verlag)
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