Pfarrgemeinde startet Aktion „Secondhand-Kreuze“ „Gehört der Herrgott auf den Müll ?!?“
Noithausen · Die Pfarrgemeinde „St. Mariä Geburt“ in Noithausen ist seit Ewigkeiten für ihre Wallfahrtsoktav bekannt. Doch jetzt macht sie mit einer besonderen „Recyclingaktion“ auf sich aufmerksam. Das Motto: „Gehört der Herrgott auf den Müll ?!?“
Seit 1368 gab es in Noithausen eine Kapelle, die der ehemaligen „reichmittelbaren freien Herrschaft Elsen“ (einer mittelalterlichen Niederlassung des „Deutschen Ordens“, die bis zur Säkularisierung Ursprung und Mittelpunkt der Region war) unterstand.
Und seit „unvordenklichen Zeiten“ ist Noithausen als Marienwallfahrtsort in der Umgebung bekannt. Der Name weist darauf hin, dass die Menschen dieser Gegend zur Mutter von der „Immerwährenden Hilfe“, der „Mutter der Barmherzigkeit“, ihre Zuflucht nahmen. Ein älteres Gnadenbild der Schmerzreichen Gottesmutter ging in den Wirren der napoleonischen Zeit verloren. Im 19. Jahrhundert wurde das jetzige Bild der „Freudenreichen Gottesmutter“ aufgestellt.
Die Noithausener Christen haben also seit jeher ein besonderes Verhältnis zu Gnaden- und Heiligenbildern. Und damit auch zu allen anderen Symbolen des Glaubens.
Das wird bei der angesprochenen Recyclingaktion deutlich: „Was macht man, wenn liebe Angehörige verstorben sind, mit deren Kreuzen, Rosenkränzen, Andachtsbildern oder Heiligenfiguren?“, fragten sich die Mitglieder des Pfarrgemeinderates, wie Ute Trienekens und Inge Scharner zu berichten wissen.
Weiter schreiben die beiden in der Vorstellung der Aktion: „Man selber ist gut versorgt und braucht sie oft nicht, sollen sie auf dem Müll landen? Sicherlich nicht!“
Der Pfarrgemeinderat hat eine gute Lösung für dieses Dilemma gefunden: In der Taufkapelle der Wallfahrtskirche steht ein Korb, der dem Austausch von religiösen Gegenständen dient.
Wer solche abgeben möchte, kann sie hineinlegen. Wer welche sucht, kann sie nach Belieben entnehmen.
So wird manches lieb gewonnene und wertgeschätzte Kreuz oder ein anderes Teil einen neuen Besitzer finden und weiterhin für Freude sorgen können..
