Pferdeschänder wurde rechtskräftig verurteilt

Grevenbroich · Der Fall klingt nach wie vor unglaublich: Ein Mann aus Grevenbroich hatte 2013 im Wald bei Tüschenbroich auf einer Pferdekoppel mehrere Tiere missbraucht. Jetzt wurde der 61-Jährige per Strafbefehl verurteilt.

Er muss wegen Hausfriedensbruch 1.050 Euro zahlen.

Seine Tat hatte vor zwei Jahren überregional für Schlagzeilen gesorgt (der Erft-Kurier berichtete damals).

Im August 2013 war Ergün Y. (Name geändert) auf einer Weide bei Tüschenbroich mit einer Überwachungskamera gefilmt worden. Die Bilder waren eindeutig.

Zu sehen war, wie der Grevenbroicher zunächst eine Stute an einem Seil über die Wiese führte. Anschließend befummelte der Mann nachts in der Dunkelheit das Tier im Genitalbereich.

„Einen ähnlichen Fall hat es laut Ermittlungen der Staatsanwaltschaft auch schon im Juni 2013 an gleicher Stelle gegeben“, so Justizsprecher Martin Alberring vom Landgericht Mönchengladbach, „damals hatte sich der Mann ebenfalls an einem Pferd zu schaffen gemacht.“

Die Besitzerin des Pferdes erstattete nach den Vorfällen Anzeige, jetzt ist der Fall für die Justiz abgeschlossen.

Da es den Straftatbestand des „sexuellen Missbrauchs von Tieren“ nicht gibt, wurde der Mann wegen Hausfriedensbruchs verurteilt. „Er hat mehrfach nachts und auch tagsüber die umzäunte Weide im Tatortbereich betreten“, so Alberring.

Laut Justiz ist das Urteil rechtskräftig.

Da Ergün Y. gegen den Strafbefehl keinen Widerspruch eingelegt hat, kam es am Amtsgericht Grevenbroich auch nicht zu einer öffentlichen Hauptverhandlung – diese Peinlichkeit wollte sich der Pferdeschänder offenbar ersparen.

Marc Pesch

(Kurier-Verlag)
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