Auch „von Humboldt“ ist jetzt eine Schule ohne Rassismus Sogar mehrsprachige Schulwegweiser sind in der Planung

Orken · Kurz von den Sommerferien freute sich die Schulgemeinde der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule Bürgermeister Klaus Krützen , als Paten für das Projekt "Schule gegen Rassismus — Schule mit Courage" zu begrüßen.

 Mit dem neu gewonnenen Titel „Schule ohne Rassismus — Schule mit Courage“ macht die Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule sich auf einen Weg, auf dem Internationalität und Interkulturalität Normalität werden.

Mit dem neu gewonnenen Titel „Schule ohne Rassismus — Schule mit Courage“ macht die Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule sich auf einen Weg, auf dem Internationalität und Interkulturalität Normalität werden.

Es ist beachtlich, wie die Schüler der Jahrgangsstufe 5, 6 und 7 der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft im gebundenen Ganztag eigenverantwortlich und selbstständig einen Film gedreht haben, in dem sie aufzeigen, wo und in welcher Form uns Rassismus in seiner Bedeutung von Ausgrenzung jeglicher Art im Alltag gerade auch aus Kindersicht begegnet.

Es war ganz alleine ihre Idee, sich an dem Projekt "Schule gegen Rassismus — Schule mit Courage" zu beteiligen. Mit 85 Prozent der Unterschriften aller an der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule beteiligten Personen ist eindrucksvoll bewiesen, "dass Achtung vor Anderen, Toleranz und Solidarität an dieser Schule fest verankert sind", betonte Krützen.

Für ihn war seine Teilnahme an dem Festakt der Schule selbstverständlich, denn er findet es "sehr ermutigend zu sehen, wie sensibel und ernsthaft junge Menschen hier an der Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule mit dem schwierigen Thema Rassismus umgehen und wie viele Gedanken sie sich über das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur oder Konfession beziehungsweise über ein gutes Miteinander an ihrer Schule wie in unserer Gesellschaft machen." In seiner Rede unterstrich der Bürgermeister die Bedeutung der Verantwortung, "die wir Menschen tragen, unsere Mitmenschen vor Rassismus zu schützen und Courage zu zeigen, das heißt gegen Ausgrenzung und Verunglimpfung anderer aufzutreten."

Denn jeder Mensch habe den Anspruch als Mensch respektiert zu werden.

Die feierliche Überreichung des Schulsiegels wurde von Goran Sucec vom Integrationszentrum des Rhein-Kreises mit einer bewegten Rede eingeführt, in welcher er den Schülerinnen persönlich zu ihrem großen Mut gratulierte, Courage zu zeigen und zwar genau da, wo sie uns täglich begegnet, in unserem unmittelbaren Lebensumfeld.

Philip Erbslöh, Lehrer für Gesellschaftslehre, Deutsch und Mediengestaltung und Leiter der Arbeitsgemeinschaft zum Thema, führte durch das Programm zu Ehren der Verleihung des Titels "Schule ohne Rassismus — Schule mit Courage".

Schulleiter Peter Jigalin entwarf in seiner Dankesrede das Bild einer interkulturellen Schule mit Courage: Die Wilhelm-von-Humboldt-Gesamtschule ist auf Grund ihres vielfältigen Fremdsprachenangebotes und der verschiedenen Herkunftssprachen seitens der Schüler wie auch der Lehrer eine von Internationalität und Interkulturalität geprägte Schule, was sich in vielen Bereichen rund um die Schule immer wieder widerspiegelt: sei es thematisch in den verschiedenen Lehrplänen der Fächer, sei es in einer mehrsprachig gestalteten Homepage, sei es durch die internationale Autorenwahl der behandelten Schullektüren, die internationale Küche in Hauswirtschaft oder die Möglichkeit der Teilnahme an einem Schüleraustausch, um hier nur einige Möglichkeiten der Internationalität zu nennen.

Die gelebte Auseinandersetzung mit dem Fremden und mit dem Vertrauten ist ein pädagogisches Anliegen der Schule. Durch diesen authentisch gelernten und gelebten Perspektivwechsel wird die Wahrnehmung reflektiert und erweitert, der Blick für den Anderen geschärft, die Angst vor dem Fremden genommen und das Selbstvertrauen gestärkt mit dem Ziel der Toleranz und Integration.

So soll es nicht wundern, wenn den Besuchern der Humboldt-Gesamtschule demnächst mehrsprachig gestaltete Wegweiser Orientierung geben — eine Orientierung an der Herkunft der Schülerinnen sowie an den verschiedenen durch Sprache transportierten Weltansichten, denn "die Verschiedenheit der Sprachen ist eine Verschiedenheit der Weltansichten." (Zitat nach Wilhelm-von-Humboldt)

-ekG.

(Kurier-Verlag)
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