Tischler und Polizei für mehr Sicherheit

Rund 1.500 Einbrüche ereignen sich pro Jahr im Rhein-Kreis – viele von ihnen könnten mit einem wirksamen Einbruchschutz an Fenstern und Türen vermutlich verhindert werden. Grund genug für die Tischler-Innung Rhein-Kreis, sich mit der Polizei in Neuss auszutauschen.

„Am besten ist immer noch der mechanische Einbruchschutz“, sagte Kriminalhauptkommissar Christoph Kaiser. Mit einem einfachen Schraubenzieher demonstrierte der Fachmann für Kriminalprävention und Opferschutz, dass sich ein ungesichertes Fenster in wenigen Sekunden aufhebeln lässt. Gesicherte Fenster und Türen hingegen bedeuteten mehr „Arbeitszeit“ für den Einbrecher – und damit ein höheres Risiko, entdeckt zu werden.

Bei Neu- und Umbauten erhalte man durch den Einbruch von geprüften und zertifizierten einbruchhemmenden Türen und Fenstern (nach DIN EN 1627) mindestens der „Widerstandsklasse 2“ einen guten Einbruchschutz, so Kaiser weiter. Alte Fenster und Türen können in der Regel nachgerüstet werden.

Eine Aufgabe für Tischler-Fachbetriebe, wie Obermeister Uwe Köhler von der Tischler-Innung weiß. Das Interesse der Kunden an wirksamen Maßnahmen zum Einbruchschutz sei groß, berichtete er: „Ich habe schon so einige Einbruchversuche gesehen, wo die Täter durch fachmännisch gesicherte Fenster nicht reingekommen sind.“

Andererseits ist Köhler aber auch schon Kunden begegnet, die Sicherheitsmaßnahmen als unnötig abgelehnt hätten und später Opfer eines Einbruchs geworden seien.

Christoph Kaiser warnte denn auch davor, sich in falscher Sicherheit zu wiegen. „Es gibt Tatorte, bei denen die Täter über den Balkon selbst ins zweite Obergeschoss oder über ein Fallrohr auf eine Dachterrasse gekommen sind“, betonte er.

Auch durch ungesicherte Kellerschächte könnten Einbrecher eindringen. „Ich frage die Leute immer: Wie sicher wollen Sie sein?“, erläuterte Christoph Kaiser. Der Kriminalhauptkommissar bietet Beratungstermine für Bürger an – die Nachfrage ist hoch: Er ist auf vier bis sechs Wochen hinaus ausgebucht.

Das Landeskriminalamt (LKA) führt eine Liste von Fachunternehmen, die mechanische Sicherungseinrichtungen einbauen. Diese Betriebe erfüllen einen umfangreichen Pflichtenkatalog, den das LKA entwickelt hat. Die Adressenliste ist im Internet unter

www.polizei-nrw.de

(Aufgaben/Kriminalitätsvorbeugung) abrufbar.

(Kurier-Verlag)
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