Vage Gedankenspiele: Stadt-Fest? Sabbatjahr?

Die ersten Schützenfeste sind abgesagt. Bei weiteren steht die Entscheidung kurz bevor. Auch bei zeitlich noch weiter entfernten Heimatfesten sind die Auswirkungen der Corona-Krise bereits spürbar. Werden in diesem Jahr möglicherweise gar keine Schützenfeste stattfinden können?

Wevelinghoven. In der Gartenstadt wird jährlich eines der größten Schützenfeste in der Region gefeiert. Doch der heimische Bürger-Schützen-Verein befindet sich, wie alle anderen Vereine, in einer Ausnahmesituation: Auch wenn der Termin noch mehr als vier Monate entfernt liegt, sorgt das Corona-Virus für eine gewisse Unsicherheit.

Günter Piel, Präsident der Wevelinghovener Schützen (Foto), berichtet: „Die richtige Handhabung ist in der aktuelle Situation sehr schwer. Für uns ist aber eines ganz klar: Wir wollen jegliches Risiko vermeiden“, so Piel.

In den nächsten Tagen wird mit einer Entscheidung bezüglich der im Juni und Juli stattfindenden Schützenfeste gerechnet. Eine Absage ist laut Piel realistisch. Dies würde auch den vereinseigenen Vogelschuss betreffen. Die Verantwortlichen der regionalen Bürger-Schützen-Vereine stehen in einem ständigen Kontakt mit Bürgermeister Klaus Krützen. „Die Politik geht mit der Situation sehr vorsichtig um. Das finde ich auch absolut vernünftig“, sagt Piel.

Der Präsident fährt fort: „Die Betroffenen sind natürlich alle enttäuscht, aber akzeptieren die Situation. Es gibt schon Gedankenspiele in Richtung eines gemeinsamen großen Schützenfestes. Dies halte ich persönlich aber nicht für realistisch. Wo feiert man dann und wo bekommt man genügend Musik her?“ Eine Verschiebung der Heimatfeste um ein Jahr hält Piel für die vernünftigste Lösung. Er berichtet davon, dass die eigenen Planungen ganz normal laufen, als würde das Schützenfest wie geplant stattfinden. Mit den Partnern sei der BSV Wevelinghoven in guten Gesprächen. Verträge wurden bereits an die neue Situation angepasst. Allerdings geht seine persönliche Tendenz aktuell eher dahin, dass auch das eigene Schützenfest nicht gefeiert werden kann.

Ein Szenario, mit dem sich der Vorstand des Wevelinghovener Regiments aktuell beschäftigt, sorgt bei den Beteiligten für Kopfzerbrechen. „Wenn die Beschränkungen etwa nach den Sommerferien aufgehoben würden. Dann wären wir eines der ersten Schützenfeste, dass wieder stattfinden könnte. Man müsste in diesem Fall damit rechnen, dass wir komplett von Besuchern überrannt werden. Diesbezüglich müssten wir uns die Frage stellen, ob dies zu verantworten wäre“, macht Piel deutlich.

Gedanken macht er sich auch um die Schausteller. Diese sitzen zu Hause und haben aktuell wenig Hoffnung für die Saison. Ein großes Signal wird laut Piel von der Düsseldorfer Rheinkirmes ausgehen. Sollte die stattfinden, wäre es nur schwer zu rechtfertigen, ein deutlich kleineres regionales Schützenfest abzusagen.

-old./Foto: privat