Krützen und die "Nein"-facebook-Gruppe Wieder Streit um Kapellens Umgehung

Kapellen · Kaum wird die Kapellener Ortsumgehung in den nebenstehenden Variante wahrscheinlicher, so brechen die alten Kämpfe wieder auf: Erst gab es Leserbriefe, dann eine "facebook"-Gruppe "Nein! Zur L 361 n in Kapellen".

 Auf die Skizze machte in dieser Woche die Bürger-Initiative „pro O“ noch mal aufmerksam. Sie findet das Engagement der neuen „facebook“-Gruppe, eine Alternative für die L 361 n zu suchen, ja aller Ehren wert. Allerdings seien alle Vorschläge bereits durchgefallen: „Die hier propagierte ‚Westumgehung 2.0’ wurde bereits im Jahr 2000 vom Planungsausschuss der Stadt Grevenbroich verworfen“, erläutert Leo

Auf die Skizze machte in dieser Woche die Bürger-Initiative „pro O“ noch mal aufmerksam. Sie findet das Engagement der neuen „facebook“-Gruppe, eine Alternative für die L 361 n zu suchen, ja aller Ehren wert. Allerdings seien alle Vorschläge bereits durchgefallen: „Die hier propagierte ‚Westumgehung 2.0’ wurde bereits im Jahr 2000 vom Planungsausschuss der Stadt Grevenbroich verworfen“, erläutert Leo

Die Idee einer West-Tangente als angebliche Alternative taucht wieder auf. Die Ergebnisse einer "pro O"-Umfrage (... 90 Prozent der Kapellener sind für die Umgehung) werden in Frage gestellt. Und dann tritt auch noch Bürgermeister Klaus Krützen der besagten "facebook"-Gruppe bei, der Mitglieder-Rekrutierung wiederum von den Umgehungsbefürwortern kritisch beleuchtet wird. Mit anderen Worten: Die Diskussion ist heftigst in Bewegung geraten, aber ganz anders als sich in den vergangenen Jahren abgezeichnet hat.

Doch der Reihe nach: Dass die L 361 n bis dato nicht realisiert worden ist, ist vor allem Dieter Dorok (er wohnt direkt vor Ort) und den anderen Grevenbroichern "Grünen" zuzuschreiben, die auch jetzt wieder mächtig die Trommel gegen diesen Straßenbau rühren. Natürlich nutzen sie auch die "facebook"-Gruppe "Nein! Zur L 361 n in Kapellen". Die wiederum verweist auf 600, 700 Mitglieder, die sich somit solidarisch erklärt hätten. "Die Mitglieder sind eindeutig gegen die Lösung der Bürger-Initiative ,pro Ortsumfahrung' und fordern andere vielfältige Lösungen und Klarstellung der veröffentlichten Verkehrszahlen und der angeblichen Luftverschmutzung", so Initiatorin Janine Heinze.

Im politischen Raum ist dabei umstritten, welche Bedeutung diese Gruppe hat. Von zweifelhafter Mitgliederrekrutierung ist die Rede. Und davon, dass die meisten gar nicht in Kapellen wohnen würden.

Große Aufregung gab es auch, als bekannt wurde, dass auch Bürgermeister Klaus Krützen der Gruppe beigetreten sei. Der sieht das gelassen: Natürlich stehe er zu seinen Aussage pro Umgehung; er sei der Gruppe nur beigetreten, um die Argumente der Andersdenkenden zu hören, so seine Erläuterungen gegenüber der Redaktion des Erft-Kurier.

Und Krützen macht deutlich, dass er hinter den nächsten Schritten steht, die auf Drängen von Landtags-Abgeordneter Heike Troles zwischen Land (Hendrik Wüst) und Kreis (Hans-Jürgen Petrauschke) vereinbart worden seien: Im Herbst soll die neue Umweltverträglichkeitsprüfung starten (dauert ein Jahr). Parallel soll es neue Verkehrszählungen und eine Feststellung der Linienführung geben. Der entsprechende Vertrag mit "straßen.NRW" soll in den nächsten Wochen unterschriftsreif sein, so Heike Troles.

Diese gutachterliche Prüfung aber, so Krützen, würde alle Einwände der jetzt wieder rührig gewordenen Umgehungsgegner aufgreifen und sachlich bewerten.

"Da wird im Internet schon viel durcheinander geworfen", seufzt Troles. Fakt sei, dass der immense (Lkw)-Verkehr den Kapellener nicht mehr zumutbar sei. Und der kann durch die neue Maut-Station an der B 59 in Richtung Köln sogar noch mehr werden ...

-gpm.

(Kurier-Verlag)
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