1. Jüchen

Der Naturlehrpfad muss doch noch etwas länger warten Paul Quack hofft auf Schleiereule und Umweltschutzbeauftragten

Der Naturlehrpfad muss doch noch etwas länger warten Paul Quack hofft auf Schleiereule und Umweltschutzbeauftragten

„Es ist wichtig, dass die Jugend heutzutage nicht nur die Autobahnen kennt, sondern auch die Bäume in der Umgebung“, meint Rudolf Kuhn vom NABU Jüchen. Das ist aber gar nicht so einfach. So zählt der Rhein-Kreis zu den waldärmsten Gegenden bundesweit.

Genau aus diesem Grund hat der NABU schon einen Naturlehrpfad errichtet. Wegen Lieferschwierigkeiten der Beschilderung wird sich die Fertigstellung jedoch auf das Frühjahr 2018 verschieben.

„Die Pfähle stehen und die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Nur die Tafeln fehlen“, berichtet Paul Quack vom NABU. 22 Baum- und acht Lebensraumtafeln sollen ab Frühjahr entlang des Naturlehrpfades aufgestellt werden. „Das Unternehmen ist mit der Bestellung leider nicht nachgekommen, deshalb kann der Naturlehrpfad in diesem Jahr nicht mehr fertiggestellt werden“, bedauert Quack. Sämtliche heimische Bäume und Sträucher seien schon gepflanzt. Sogar die Lebensräume mit einer Wildobstwiese, Bachrenaturierung, Totholz und Bienen wurden innerhalb des Lehrpfades geschaffen. „Es gibt drei Wegstrecken“, so Quack, „die längste Strecke von 3,2 Kilometern kann auf 2,9 oder 1,6 Kilometer abgekürzt werden.“ Der Naturlehrpfad des NABU soll am Jüchener Broich starten und über Herberath nach Neu-Garzweiler bis zum Hamscher Hof verlaufen. „Am Jüchener Broich ist der Startpunkt, das passt wegen der Parkplätze auch perfekt“, äußerte sich Quack bereits im März gegenüber der Redaktion. Am Kreisverkehr an der Konrad-Duden-Allee werde dann ein Schild auf den künftigen Naturlehrpfad hinweisen. Auch mit den Schulen sei eine Kooperation geplant.

„Der Naturlehrpfad soll wachsen“, meint Quack, „vielleicht kann man das neue Insektenhotel am Gymnasium auch mit einbeziehen.“ Die Idee des NABU finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Der Bauhof der Gemeinde, die Feuerwehr und insbesondere Stefan Weyerstraß hätten bei der Umsetzung tatkräftig geholfen. „Wir wollen die Leute, die da lang laufen, sensibilisieren, damit sie bewusster mit der Umwelt umgehen und die Artenvielfalt kennen lernen“, so Rudolf Kuhn.

Damit wäre Jüchen die erste Kommune im gesamten Kreisgebiet, die so etwas anbietet. Dabei hoffen die beiden auch auf die Sesshaftigkeit der Schleiereule und des Eisvogels. „Wir haben acht Nistkästen für die Schleiereule“, so Paul Quack und ärgert sich, „es gibt immer wieder Spuren. Seit 20 Jahren bin ich jetzt beim NABU und ich habe immer noch keine gesehen.“ Außerdem hoffe der NABU, dass der Eisvogel wieder heimisch werde. „Er wurde immer wieder gesichtet, aber bisher ist er nicht geblieben“, erzählt er.

Das einzige, was der Gemeinde fehle sei ein Umweltschutzbeauftragter. „Dadurch gibt es keine Baumschutzsatzung und jeder darf fällen was er will“, meint Quack. Diesbezüglich hoffe er, dass sich dies ändere, wenn die Gemeinde in zwei Jahren zur Stadt werde.

Alina Gries

(Kurier-Verlag)