Freizeit opfern, um anderen zu helfen Thouet: „Das soziale Verhalten ist wertvoll“

Jüchen · „Ich engagiere mich gerne und mag vor allem die Arbeit mit Kindern. Den ,Basement Club’ des Asylkreises Hochneukirch habe ich ebenfalls besucht, so ist das Ganze entstanden“, berichtet Kathi Hensen und Klara Bodewig ergänzt: „2015 wurde viel über das Thema Flüchtlinge gesprochen.

 Klara Bodewig aus der Q1 und Kathi Hensen aus der EF (rechts) gestalten die Integrations-AG am Gymnasium.

Klara Bodewig aus der Q1 und Kathi Hensen aus der EF (rechts) gestalten die Integrations-AG am Gymnasium.

Foto: Foto: Alina Gries

Als ein Schüler der internationalen Klasse bei den Streitschlichtern war, habe ich bemerkt, dass sprachlich noch etwas Hilfe benötigt wird.“ Und auch, wenn momentan kein großer Zuzug von Flüchtlingen an der Schule zu verzeichnen ist, gestalten die beiden aktiv mit zehn anderen Schülern die Integrations-AG am Gymnasium.

„Das Ziel der AG ist es, die zugezogenen Kinder unserer Schule zu integrieren und so weit zu fördern, dass sie keine Probleme mehr haben und den normalen Schulunterricht besuchen können“, erklärt Kathi Hensen. Als vor etwa zwei Jahren eine Flüchtlingswelle Deutschland vor eine neue Herausforderung stellte, musste schnell gehandelt und organisiert werden.

Einige Flüchtlinge fanden in Jüchen eine neue oder auch nur kurzfristige Heimat. Damit die Kinder erst einmal ankommen und etwas lernen können, richtete das Gymnasium eine internationale Klasse ein. Damals berichtete Lehrerin Ines Thalmann noch im Rahmen unserer Adventstürchen: „Sie haben alle ganz unterschiedliche Vorkenntnisse. So gibt es auch Kinder, die noch nie eine Schule besucht haben und nicht einmal ihre eigene Sprache schreiben können und das mit 16 Jahren. Und dann müssen sie auf einmal neben Deutsch noch eine Fremdsprache lernen.“ Jetzt besuchen die Schüler teilweise den Unterricht in Regelklassen. Zwei Jahre werden die Flüchtlinge an der Schule gefördert, ehe sie der entsprechenden Schulform zugeteilt werden.

Hensen und Bodewig greifen dabei immer noch intensiv unter die Arme. Dafür opfern die 15- und die 16-Jährige auch gerne ihre Freizeit.

„Das soziale Verhalten der beiden Mädchen ist sehr wertvoll“, bemerkt Monika Thouet, Schulleiterin des Gymnasiums, „sie opfern ihre Pause, um anderen zu helfen.“

So werde regelmäßig, mit Unterstützung von Thalmann sowie Tanja Wallner-Gilles, einer Mutter, überlegt, welche Aktion zur Integration beitragen. „Zuletzt haben wir einen Stand bei dem Fest ,Jüchen bunt’ aufgestellt und zur Weihnachtszeit für den guten Zweck gewichtelt“, erzählt Klara Bodewig. Das sei in diesem Jahr auch wieder geplant. „Künftig wünschen wir uns aber, dass die AG noch präsenter wird und sich vielleicht auch mal mehr Jungen engagieren“, so Bodewig weiter.

Alina Gries

(Kurier-Verlag)
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